Mossadegh
Dr. Mohammad Mossadegh war von 1951 bis 1953 Premierminister des Iran und gilt in vielen Ländern als Symbol des Antiimperialismus.
Dr. Mossadegh war Rechtsanwalt, 1891 in Teheran geboren und in Frankreich und der Schweiz ausgebildet. Bereits unter den Kadscharen war er Minister. Aufgrund seiner Opposition zu Reza Schah Pahlavi wurde er inhaftiert und in sein Heimatort Ahmadabad verbannt. Ab 1941 gehörte er wieder dem persischen Parlament (Majlis) an und wurde durch seine Aktivitäten für die Bewegung der Nationalisten bekannt. 1951 ernannte ihn Mohammad Reza Pahlavi zum Premierminister. Er benutzte diese Stellung, um die Macht des Schahs zu beschneiden, insbesondere durch die Verstaatlichung der nationalen Erdölindustrie, die bislang durch ein internationales Konsortium kontrolliert wurde. Da die kommunistische Tudeh-Partei ihn unterstützte, wurde die US-Regierung auf die Veränderungen im Iran aufmerksam. Die Vereinigten Staaten wegen der Gefahr der starken Einflußnahme der Sowjetunion über die Tudeh-Partei ihre Interessen gefährdet, beschlossen einzugreifen. Die Gelegenheit kam mit den folgenden Unruhen durch den Wirtschaftsboykott des Westens und dem Exil des Schahs im August 1953. Ministerpräsident Mossadegh wurde durch die Operation Ajax gestürzt, eine Aktion der US-Regierung unter Eisenhower mit Hilfe der CIA. Die Royalisten unter dem Militär wurden gezielt unterstützt und eine Woche nach dem Exil des Schahs in Italien war das Ende der Regierung Mossadegh besiegelt. Mossadegh wurde verhaftet und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Bis zu seinem Lebensende verbrachte er die Zeit in seinem Geburtort, wo er in März 1967 verstarb.