Moctezuma II.
Moctezuma II. (spanisch Montezuma, eigentlich Motecuzoma Xocoyotzin) (* um 1465, † 30. Juni 1520 in Tenochtitlan, Mexiko) war der berühmteste Herrscher des Azteken-Reiches.Der Name des Herrschers ist in europäischen Schriftsystemen schwierig wiederzugeben, weshalb die Spanier eine Verballhornung benutzt haben: Montezuma.
Bevor Montezuma seinem Onkel Ahuitzotl auf den Thron folgte, war er Hohepriester der höchsten aztekischen Gottheit Huitzilopochtli. Er herrschte seit 1502 als Kaiser über ein auch nach europäischen Vorstellungen mächtiges Reich. In dieser Zeit erweiterte er das Reich kompromisslos.
Hernando Cortez landete am 12. März 1519 mit 650 Spaniern und 200 Indianern an der Mündung des Tabasco und eroberte nach und nach das Aztekenreich. Montezuma spielte dabei eine wesentliche Rolle, da er, tiefgläubig, die Ankunft der Spanier als angekündigte Rückkehr des Gottes Quetzalcoatl interpretierte und so zu spät und zaghaft auf die Bedrohung reagierte.
Doch die Spanier agierten in völligem Desinteresse an den Sitten und Gebräuchen der aztekischen Bevölkerung, zertrümmerten deren "heidnische" Götterbilder und duldeten Plünderungen. Ihrer überdrüssig wendeten sich aztekische Adlige an den Bruder des Herrschers, Cuitlahuac, der einen Aufstand anzettelte und die Spanier kurzzeitig vertreiben konnte. Bei dieser Gelegenheit wurde Kaiser Montezuma gesteinigt. Seinem Nachfolger Cuáutemoc gelang noch einige Zeit Widerstand, er wurde jedoch von den Spaniern bereits 1522 hingerichtet.