Azteken
Die Azteken waren eine mesoamerikanische Kultur in Zentralmexiko mit einer reichhaltigen Mythologie. Der Begriff "Aztek" bedeutet auf Nahuatl, der Sprache der Azteken, "jemand der aus Aztlán kommt". Die Azteken bezeichneten sich oft auch selbst als die Mehika oder Meshika oder Mexica - der Ursprung des heutigen Ländernamens Mexiko. Die moderne Verwendung der Bezeichnung Azteken wurde durch Alexander von Humboldt vorgeschlagen.
Table of contents |
2 Der Aufstieg der aztekischen Nation 3 Das Imperium 4 Opfer 5 Kulturelle Eigenheiten 6 Fall des Aztekenreiches 7 Siehe auch |
Die aztekischen Mythen beschreiben vier große Zeitalter, die der bestehenden Welt vorangingen und in Katastrophen endeten. Das fünfte Zeitalter wurde eingeläutet durch das Opfer eines Helden, der sich in die Sonne verwandelte.
Nach der Legende wanderten die Azteken von einem Ort im Norden namens Aztlán zum Lago de Texcoco in Zentralmexiko, angeführt von ihrem Gott Huitzilopochtli. Als sie bei einer Insel im See ankamen, konnten sie einen Adler beobachten, der eine Schlange fraß, während er gerade auf einem Kaktus saß. Dies wurde als das Zeichen betrachtet, dass sie diesen Ort zu ihrer neuen Heimat machen sollten. Die Azteken erbauten ihre Stadt Tenochtitlan an dieser Stelle, an der sich das heutige Mexiko-Stadt befindet. Der Adler aus der Legende ist heute auf der mexikanischen Flagge abgebildet.
Es gab zwölf legendäre Herrscher über Tenochtitlan:
Als Tezozomoc starb, ermorderte sein Sohn Maxtla Chimalpopoca. Dessen Onkel Itzcoatl verbündete sich nun mit dem ehemaligen Herrscher von Texcoco, Nezhualcouyotl, und belagerte Maxtlas Hauptstadt Azcapotzalco. Maxtla gab nach 100 Tagen auf und ging ins Exil. Tenochtitlan, Texcoco und Tlapocan formten eine Allianz, die das Tal von Mexico dominierte und die Macht schließlich jenseits der Grenzen des Tals ausdehnte. Mit der Zeit wurde Tenochtitlan die beherrschende Kraft innerhalb der Allianz.
Itzcoatls Neffe Motecuhzoma I. erbte 1449 den Thron und erweiterte sein Herrschaftsgebiet. Sein Sohn Axayacatl übernahm die Kontrolle über Mixteken und Zapoteken. 1481 übernahm sein Sohn Tizoc kurz die Herrschaft, bis er durch seinen jüngeren Bruder Ahuitzol ersetzt wurde, der die Armee neu organisierte. Das Imperium erreichte während seiner Regentschaft das größte Ausdehnungsgebiet. Sein Nachfolger war Moctezuma II. (besser bekannt als Montezuma).
Das Aztekische Imperium ist nicht direkt vergleichbar mit den Imperien der europäischen Geschichte und war ethnisch sehr differenziert aufgebaut. Allerdings war es (theoretisch) ein Städtebund, ähnlich wie auch das Römische Reich lange Zeit (theoretisch) ein Städtebund war. Der wichtigste Beamte der Regierung in Tenochtitlan wird oft als der Aztekische Imperator bezeichnet. Sein Titel huey tlatoque kann als Erster Sprecher übersetzt werden. Dieses Amt gewann nach und nach an Macht hinzu mit dem Aufstieg Tenochtitlans, und zur Zeit des Auitzotl ist Imperator eine brauchbare Analogie.
Das Aztekische Militär bestand aus Wehrpflichtigen mit einem Kern aus Berufssoldaten. Sobald ein Krieger etwa 4-5 Gefangene gemacht hatte, konnte er den Rang eines Adlers des Jaguarkriegers erreichen.
Die Ernährung der Azteken bestand hauptsächlich aus Mais, Bohnen und Kürbissen. Sie nutzten die Faser der Agaven ausgiebig - Baumwolle und Juwelen waren der herrschenden Klasse vorbehalten.
Die Azteken legten im See von Tenochtitlan künstliche Inseln, chinampas genannt, an, auf denen sie Landwirtschaft betrieben.
Die Azteken sind berüchtigt für ihre religiös motivierten Menschenopfer, die sie in großer Zahl ausführten. Dazu wurden gefangene Krieger, Sklaven, aber auch Kinder verwendet. Ein Verfahren der Opferung bestand darin, die Menschen einzeln auf der Spitze der Pyramiden auf einem Opferstein an ihren Armen und Beinen festzuhalten und ihnen mit einem Steinmesser das Herz herauszuschneiden. Der Priester bespritzte sich selber und die Götterstatuen mit dem frischen Menschenblut. Die Leiche wurde anschließend die steilen Steinstufen hinabgeworfen. Die Extremitäten wurden gebraten und gegessen. Kinder wurden in Käfigen zugunsten des Regengottes Tlaloc zum Weinen gebracht und man ließ sie verhungern.
Die Azteken hielten sog. Blumenkriege mit den von ihnen unterdrückten Völkern ab. Bei diesen Blumenkriegen wurde nicht getötet, sondern das Ziel bestand darin, neue Gefangene als Opfergaben zu machen. Diese Opferungen nannten sie nextlaualli - Schuldzahlungen an die Götter. Sie dienten dazu, sicherzustellen, dass die Sonne jeden Morgen erneut aufgehen konnte.
Neuesten Erkenntnissen zufolge haben aber auch die "Könige" selbst Blutopfer von sich gegeben (Schnitt in Hand/Arm/Bein) um die Gottheiten zu besänftigen oder zu bemühen.
Informationen über die Azteken überlebten unter anderem in zeitgenössischen Quellen (Codices) wie dem Codex Mendoza von 1541. Nahuatl wird noch heute von Teilen der mexikanischen Urbevölkerung gesprochen. Es gibt eine Version der Wikipedia in Nahuatl.
Gründungsmythos und Herkunft
Der Aufstieg der aztekischen Nation
Das Imperium
Opfer
Kulturelle Eigenheiten
Die aztekische Kultur im 15. Jahrhundert n. Chr. lässt sich mit der griechischen im 5. Jahrhundert v. Chr. wie folgt vergleichen (Kurzfassung):
Die spanischen Eroberer, von denen viele aus einfachen Verhältnissen stammten und in einfachen Häusern und Hütten groß geworden waren, bewunderten die Architektur der Kaiserpaläste in Tenochtitlan. Die einfachen Häuser der Azteken waren ähnlich den einfachen Häusern im ländlichen Spanien.Fall des Aztekenreiches
Die Azteken wurden 1521 durch die Spanier besiegt, als nach langem Kampf Cuautemoc vor Hernando Cortez kapitulierte. Cortez kämpfte mit seinen 500 Männern nicht allein, sondern gewann als Verbündete tausende von Kriegern aus den Reihen der Tlaxcalteken und letztendlich aus Texcoco, die sich der Aztekenherrschaft widersetzten. Er besiegte die aztekische Streitmacht am 13. August 1521. Durch die Europäer eingeschleppte Krankheiten wie die Windpocken und Typhus töteten in einigen Gegenden bis zu 75 % der Bevölkerung. Mexiko-Stadt wurde auf den Ruinen von Tenochtitlan errichtet.Siehe auch
Azteken-Kalender, Indigene Völker Mittelamerikas und der Karibik