Maximilian Josef Montgelas
Maximilian Graf von Montgelas (* 12. September 1759 in München; † 14. Juni 1838 in München) war von 1799 bis 1817 Minister unter dem Kurfürsten und späteren König Maximilian I von Bayern.
Montgelas wurde als Sohn des in bayerischen Diensten stehenden Oberst Baron Johann Sigmund Garnerin von Montgelas aus savoyardischem Adelsgeschlecht und der Gräfin Ursula von Trauner geboren. Nach einer Ausbildung in Nancy, an einer internationalen Diplomatenschule und an der Universität Ingolstadt wurde er 1777 kurbayerischer Hofrat. Wegen seiner Mitgliedschaft im Illuminatenorden fällt er bei Kurfürst Karl Theodor in Ungnade und muß 1785 nach Pfalz-Zweibrücken fliehen.
Nach dem Regierungsantritt des bayerischen Kurfürst Maximilian I. Joseph wurde er 1796 Geheimer Rat und 1799 Minister. Seine Politik war vom Rationalismus und vom Geist der Aufklärung geprägt. Durch sein taktisches Bündnis mit Napoleon konnte er für Bayern die Erhebung zum Königtum und bedeutende Gebietsgewinne erreichen. Er setzte im gesamten Gebiet mit zum Teil drastischen Mitteln die Säkularisierung und Mediatisierung durch. Das neue Staatsgebiet unterzog er einer zentralistischen Verwaltungs- und Justizreform. Ebenso erfolgte eine Vereinheitlichung von Gewichten, Maßen und Währungen, sowie die Beseitigung aller Zollbeschränkungen. 1808 wurde eine Verfassung erlassen, die Freiheits- und Gleichheitsrechte gewährte. Unter anderem wurde die Folter abgeschafft und Protestanten und Katholiken einander gleichgestellt, sowie der Stellung der Juden verbessert. Durch den Schwenk auf die Seite der Gegner Napoleons konnte Bayern seine Gewinne auf dem Wiener Kongress 1814 zum einem großen Teil behalten.
1809 wurde er, seit 1803 mit einer Gräfin von Arco verheiratet, in den Grafenstand erhoben. 1817 wurde Montgelas auf Drängen seiner Gegner vom bayerischen König entlassen. Montgelas gilt noch heute als Schöpfer des modernen bayerischen Staates. Er hat auch für die Schreibweise "Bayern" anstelle des älteren "Baiern" gesorgt.