Laufwasserkraftwerk
zwischen Herdecke und Hagen]] |
Diese Form der Wasserkraft stellt regenerative Energie zur Verfügung.
Das Flusswasser wird aufgestaut und anschließend durch Turbinen geleitet, die so angetrieben Strom erzeugen. Häufig handelt es sich wegen des geringen Gefälles um Kaplan-Turbinen.
Das Aufstauen dient dabei in der Regel zur Erzeugung einer nutzbaren Fallhöhe, die bis zu 30 Metern betragen kann. Da die Wasserführung der meisten größeren Flüsse einigermaßen konstant ist, kann ein solches Kraftwerk ohne Weiteres zur Grundlaststromerzeugung eingesetzt werden, das heißt es wird 24 Stunden am Tag dieselbe konstante Leistung erzeugt.
Laufwasserkraftwerke werden häufig dort angelegt, wo ohnehin Staustufen und Schleusen für die Binnenschiffahrt angelegt werden müssen. Nach Möglichkeit werden sie so entworfen, dass sie auch Wasser speichern können (Speicherkraftwerk). Daher können sie dann auch zur Regulierung von Hochwasser eingesetzt werden.
Die größten Laufwasserkraftwerke mit einer Leistung von je 6 Gigawatt befinden sich in Sambia am Sambesi und in Krasnojarsk am Jenissej.
In Deutschland gibt es mehrere hundert, bezüglich ihrer Leistung zumeist recht kleine Laufwasserkraftwerke.
Der Vorteil eines solchen Kraftwerks liegt in den niedrigen Betriebskosten und der Möglichkeit, rund um die Uhr Strom zu erzeugen. Nachteilig wirken sich oftmals die durch das Aufstauen herbeigeführten landschaftlichen Veränderungen aus.
Als "Ausleitungskraftwerk" wird eine Variante des Laufwasserkraftwerkes bezeichnet, bei der ein Teil des Flusswassers durch ein Wehr und einen Seitenkanal zum Kraftwerk geleitet wird und anschließend wieder dem Flusslauf zugeleitet wird.