Kleine Trommel
Die kleine Trommel, Rührtrommel bzw. Snare oder snare drum ist eine beidseitig bespannte Trommel mit Saiten am Resonanzfell.Der Korpus der kleinen Trommel besteht aus Metall oder mehrschichtigem, selten auch massivem Holz, übliche Durchmesser sind heutzutage 14 Zoll und kleiner, die Tiefe variiert zwischen 2 (Piccolo) und 8 Zoll. Die Felle sind meist mit gezogenen, bei teureren Modellen auch gegossenen Metall- oder selten auch Holzspannreifen mit 8 bis 10 Stimmschrauben straff aufgespannt. An der Unterseite ist über einen Hebelmechanismus der so genannte Teppich befestigt. Dieser besteht aus 8-30 zu Spiralen gedrehte Metallsaiten (Snares oder Schnarrseiten), die bei einem Schlag auf das Schlagfell am Resonanzfell mitschwingen, was den harten und verzerrten Ton bestimmt. Die Spannung der Saiten beeinflusst den Ton erheblich und lässt sich in der Regel an einer Schraube justieren. Um so härter die Saiten an das Fell gespannt werden, desto schärfer und „toter” klingt die Trommel, da ein Nachschwingen des Resonanzfells eingeschränkt wird.
Am heutzutage verwendeten Schlagzeug und solo nimmt die Snare die zentrale Position zwischen den Knien des sitzenden Spielers ein, in der Militärmusik sowie in Marching-Bands oder Drum-Corps wird die kleine Trommel hingegen mit Hilfe einer Halterung vor der Hüfte gehalten und stehend bzw. laufend gespielt.
Eine Snare verfügt über ein ausgesprochen breites Spektrum verschiedener Klänge, die durch verschiedene Schlagtechniken erzeugt werden: Neben den normalen Schlägen auf das Fell seien hier die so genannten Rimshots (Schlag bei dem der Stock mit der Spitze das Fell und mit der Mitte den Spannreifen trifft, meist sehr laut und aggressiv) sowie das Spielen der Snare mit aufgelegtem Stock genannt, was ein eher hölzern klingendes Klicken erzeugt. Auch die Wahl der Drumsticks (Schlegel), vor allem deren Kopfform beeinflusst den Klang. Generell gilt: Umso kleiner der Kopf, desto schärfer und kürzer der Klang. Vor allem in der Orchestermusik werden Drumsticks mit sehr kleinen Köpfen verwendet. Des weiteren ermöglichen die Saiten ein sehr ausdrucksstarkessstarkes Spiel mit den Besen oder auch Brushes, die in Kreisen oder Linien über das Fell gerieben werden. Hierfür muss das Schlagfell jedoch aufgeraut sein. Diese Spieltechnik wird vor allem im Jazz verwendet.
Die kleine Trommel stammt ursprünglich aus der Militärmusik und lässt sich auf das mittelalterliche Tambour zurückführen, welches meist in Begleitung einer Flöte gespielt wurde. Etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts wird die kleine Trommel jedoch auch zunehmend in der Orchestermusik verwendet. Über die ebenfalls aus der Militärmusik stammenden Marching-Bands, aus denen auch die ersten Jazzbands hervorgingen, kam die kleine Trommel an die ersten kombinierten Schlagzeuge.
Spielweise
Geschichte