Kartiden
Die Kartiden waren eine afghanische Dynastie in Afghanistan und Khorasan von 1231 bis 1389.Die Dynastie der Kartiden stammte vom Stamm der Kart aus dem mittleren Afghanistan ab. Schon im 12. Jahrhundert begann der Aufstieg der Stammesführer als Emire der Ghuriden. Nach der Eroberung des Reichs der Choresmier in Mittelasien durch die Mongolen unter Tschingis Khan wurde Rukn ad-Din (1231 –1245) von diesen als Statthalter in Herat eingesetzt. Schon sein Sohn Shams ad-Din (1245 – 1285) konnte von den Mongolen eine weitgehende Unabhängigkeit erreichen, obwohl er weiterhin die Oberhoheit der Ilchane formal anerkannte.
Mit Muizz ad-Din (1331 – 1370) erreichte die Dynastie ihren politischen und kulturellen Höhepunkt. Mit dem Zerfall des Reichs der Ilchane im Iran konnten sich die Kartiden als bedeutendste politische Macht in Khorasan durchsetzen und das Reich nach Osten bis an den Indus ausdehnen. Zwar konnte Muizz ad-Din 1349 den Sultanstitel annehmen, doch wurde er bereits 1351 von den Mongolen des Tschagatai-Reiches geschlagen. Als sein Sohn Ghiyat ad-Din (1370 – 1389) die Unterwerfung gegenüber Timur Lenk verweigerte, eroberte dieser 1381 Khorasan und annektierte das Reich der Kartiden. Ghiyat ad-Din kam bei einem Aufstand 1389 ums Leben, womit die Dynastie erlosch.