Kabelmodem
Als Kabelmodem bezeichnet man Geräte, die Daten über TV-Kabelnetze übertragen und im HF-Bereich mit verschiedenen Modulationsverfahren wie etwa QPSK (Quadrature Phase Shift Key) oder QAM (Quadratur Amplitude Modulation) arbeiten. Es handelt sich dabei um eine Hochgeschwindigkeits-Zugangstechnologie zum Internet für Endanwender, die unter dem Oberbegriff Residential Broadband vor allem im Rahmen der Diskussion um den so genannten Information Superhighway bekannt wurde; alternative Zugangstechnologien sind beispielsweise Satellitenverbindungen, PLC oder ADSL.Je nach Ausführung erreichen Kabelmodems eine Übertragungsgeschwindigkeit von vier bis zu 36 Mbit pro Sekunde in einer Richtung. In der Praxis entspricht dies etwa der 2400; bis 2500-fachen Geschwindigkeit eines 14.4-kbit/s-Modems.
Im Gegensatz zu einer Wählleitung wird keine feste Verbindung (Punkt-zu-Punkt-Verbindung) aufgebaut, daher entstehen keine Verbindungsgebühren. Ob ein Rückkanal (upstream) über das Kabelnetz realisiert werden kann, hängt vom Ausbau des jeweiligen Kabelnetzes ab. Die in Deutschland bisher aufgebauten Kabelnetze haben zur Zeit in Mehrzahl keinen funktionierenden Rückkanal.
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2 Vorteile 3 Verbreitung 4 Standardisierung 5 Anbieter 6 Weblinks |
Ein Kabelmodem enthält einen oder mehrere Ethernet-Anschlüsse (10Base-T, 802.3), über den der PC angeschlossen wird; i.d.R. ist also im Computer eine installierte Netzwerkkarte erforderlich, alternativ ist auch oft ein Anschluß über USB möglich. Auch der Rest der Technik unterscheidet sich vom Gewohnten, denn die Geräte modulieren und demodulieren nicht mehr, wie Modems, sondern filtern digitale Daten aus einem breiten Datenstrom und ähneln daher eher einem TV-Tuner.
Wenn das vorhandene Kabelnetz keine bidirektionalen Verbindungen (two-way-service) erlaubt, dann kann für die Übertragung des Rücksignals das herkömmliche Telefonnetz genutzt werden.
Bei Kabelmodems steht die komplette Bandbreite keinem Teilnehmer exklusiv zur Verfügung, da das Kabel im Broadcast-Verfahren genutzt wird, ähnlich dem Ethernet. Der US-amerikanische Kabelnetzbetreiber Hybrid Networks schätzt beispielsweise, dass über einen Kabelkanal ca. 200 bis 300 gleichzeitige Benutzer versorgt werden können. Für den vergleichsweise schmalbandigen Rückkanal stehen ca. 512 kB/s pro Nutzer (insgesamt 37 MHz Bandbreite) zur Verfügung.
Die Anbindung von Haushalten an das Internet über das Kabelfernsehen bietet sich an, da die Netzabdeckung - nach dem Strom- und Telefonnetz - in den meisten Industrieländern die höchste Dichte aufweist; das Problem der letzten Meile (Local Loop) wird damit umgangen. In der Schweiz sind beispielsweise rund 2,4 Millionen oder über 90 Prozent aller Schweizer TV-Haushalte mit Kabelfernsehen versorgt (Quelle: [1]).
In den USA gibt es über 5,5 Millionen Kabelmodem- und Kabelmodemrouter-Besitzer (Quelle: [1]).
Da es bisher keinen allseits akzeptierten technischen Standard gab, sind heute in den meisten Netzen proprietäre Kabelmodem-Systeme in Betrieb ([1]).
Die Arbeitsgruppe 802.14 am Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) arbeitet an der Standardisierung eines Zweiwege-Kabel-TV-Protokolls; unter anderem sind Firmen wie Alcatel, AMD, IBM, Motorola und Philips in der Arbeitsgruppe vertreten. Auf Basis des Zweiweg-Kabel-Protokolls wurde beispielsweise der Remote Link Adapter von Hybrid Networks, Cupertino, entwickelt, der mit ca. 10 MBit/s Daten anliefert, als Rückkanal jedoch auf Telefon- oder ISDN-Leitungen angewiesen ist.
Zur Zeit gibt es zwei konkurrierende Standards:
Funktionsweise und Eigenschaften
Vorteile
Verbreitung
Standardisierung
Siehe hierzu auch: Systemvergleich DOCSIS, DVB-RCCAnbieter
Weblinks