International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems
Die International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD) ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebene internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsproblemen. Die aktuelle Ausgabe der ICD wird als ICD-10 bezeichnet. Ziel der ICD ist die weltweite Erforschung von Morbidität und Mortalität mit einer international einheitlichen Systematik zu ermöglichen. Die ICD-10 liegt in 3 Bänden vor:
- Band I: Systematisches Verzeichnis
- Band II: Regelwerk
- Band III: Alphabetisches Verzeichnis
Table of contents |
2 ICD-Schlüssel 3 Kritik an der ICD 4 Weblinks |
1893 wurde die Bertillon-Klassifikation bzw. das Internationale Todesursachenverzeichnis eingeführt. 1948 dehnte die WHO diese Systematik in der 6. Revision auf Krankheiten und Verletzungen aus. Bis zur ICD-9 (1976) erfolgten etwa alle zehn Jahre Revisionen, da aufgrund der Fortschritte in der Medizin Änderungen und Ergänzungen erzwungen wurden. Die Arbeit an der letzten, zehnten Revision begann 1983 und wurde 1992 abgeschlossen. Eine ICD-11 ist derzeit nicht vorgesehen, stattdessen soll eine auf den neuesten Stand gebrachte Version des ICD-10 jährlich von der WHO herausgebracht werden. Die letzte Aktualisierung (ICD-10, Version 2004) - datiert vom 15. August 2003.
In Deutschland stellt ein modifiziertes Diagnosesystem die Abrechnungsgrundlage von Gesundheitsleistungen im ambulanten wie im stationären Sektor dar.
Als Notation wird jeder IDC-Klasse ein bis zu 5-stelliger Schlüssel zugeordnet. So hat beispielsweise das Vorhofflimmern den ICD Code I48.
Nach den §§ 295 und 301 5. Sozialgesetzbuch sind in der Bundesrepublik Deutschland Ärzte und Krankenhäuser zur Diagnoseverschlüsselung nach ICD verpflichtet. Aus dem ICD und dem ICPM Code wird eine DRG errechnet, so dass eine fall- und diagnosebezogene Abrechnung möglich wird. Die ICD sind zusammen mit der OPS-Verschlüsselung für Krankenhäuser Grundlage des DRG-Systems, das ab 2003 als Berechnungsgrundlage für Leistungsvergütung in Deutschland eingeführt wird. Ziel dieses neuen System ist es, trotz zunehmender Belastung des Gesundheitswesens durch die demographische Entwicklung eine Steuerungsmöglichkeit der Kostenentwicklung zu erhalten.
Gliederung der ICD-10:
Geschichte der ICD
ICD-Schlüssel
A00-B99: | Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten |
C00-D48: | Neubildungen |
D50-D89: | Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe sowie bestimmte Störungen mit Beteiligung des Immunsystems |
E00-E90: | Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten |
F00-F99: | Psychische und Verhaltensstörungen |
G00-G99: | Krankheiten des Nervensystems |
H00-H59: | Krankheiten des Auges und der Augenanhangsgebilde |
H60-H95: | Krankheiten des Ohres und des Warzenfortsatzes |
I00-I99: | Krankheiten des Kreislaufsystems |
J00-J99: | Krankheiten des Atmungssystems |
K00-K93: | Krankheiten des Verdauungssystems |
L00-L99: | Krankheiten der Haut und der Unterhaut |
M00-M99: | Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes |
N00-N99: | Krankheiten des Urogenitalsystems |
O00-O99: | Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett |
P00-P96: | Bestimmte Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatalperiode haben |
Q00-Q99: | Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien |
R00-R99: | Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind |
S00-T98: | Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen |
V01-Y98: | Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität |
Z00-Z99: | Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen |
U00-U99: | Schlüsselnummern für besondere Zwecke |
Hauptkritikpunkte an der ICD waren:
Kritik an der ICD
In Deutschland sollte bereits 1996 die vertragsärztliche Abrechnung ausschließlich auf Basis der Verschlüsselung nach ICD-10 erfolgen. Nach massivem Widerstand aus der Ärzteschaft wurde die ICD-10 zunächst als freiwillige Option eingeführt, die Verwendung einer überarbeiteten Version ist seit 2000 Pflicht.
Siehe auch: Diagnostic and Statistical Manual of Mental DisordersWeblinks