Hexogen
Hexogen (auch R.D.X. - Research Department eXplosive) ist ein hochbrisanter, giftiger Sprengstoff, der während des Zweiten Weltkriegs in großen Mengen hergestellt wurde und der immer noch eingesetzt wird.Man gewinnt Hexogen durch Nitrierung von Hexamethylentetramin einem Kondensationsproduktsprodukt aus Formalinlösung und Ammoniak (Salmiakgeist).
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Struktur und Eigenschaften
Hexogen (Cyclotrimethylentrinitramin) ist ein farbloser Feststoff mit einer Dichte von 1.82 g/cm³ und einem Schmelzpunkt von 204°C. Das Hexogen-Molekül hat eine ringförmige Struktur mit drei Stickstoffatomen (Triazinring), es ist also ein Heterocyclus. Der vollständige Name lautet Hexahydro-1,3,5-trinitro-1,3,5-triazin.
Die im Hexogen vorhandene Nitrogruppen (-NO2) treten in vielen Sprengstoffen auf, z.B. auch im TNT oder - als Salpetersäureestergruppe (-O-NO2) - in der Schießbaumwolle und im Nitroglycerin.
Hexogen ist giftig, es kann auch über die Haut aufgenommen werden und wirkt auf das Zentralnervensystem. Seine Herstellung und Handhabung hat zu Umwelt- und Trinkwasservergiftungen geführt.
Hexogen hat eine Detonationsgeschwindigkeit von 8.500 m/s und etwa 150 % der Kraft von TNT. Hexogen ist kristallförmig.
Herstellung
Hexamethylentetramin wird mit Salpetersäure HNO3 versetzt. Dabei bildet sich Hexogen.
Verwendung
Zur Verwendung als Explosivstoff wird es gewöhnlich gemischt mit anderen Sprengstoffen verwendet. Es ist bei der Lagerung stabil und gilt als besonders starker und brisanter militärischer Explosivstoff. Hexogen ist Bestandteil vieler verbreiteter Sprengstoff-Arten, zum Beipiel C4.
Historisches
Hexogen wurde in den 1890ern von dem Deutschen Hans Henning als Medizin angeboten. Seine explosiven Eigenschaften wurden erst 1920 entdeckt. Erst 1940 wurde eine effektive Herstellungsmethode entwickelt. Im Zweiten Weltkrieg wurde es häufig verwendet, oft in Mischungen mit TNT, z.B. "Torpex" (42% TNT, 40% RDX, 18% Aluminium). Es war auch Bestandteil in einem der ersten Plastiksprengstoffe.
Tabellarische Daten zu Hexogen finden sich im Forschungsbericht 1998 des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie
[1] HerstellungWeblinks