Habitus (Soziologie)
In der Soziologie bezeichnete Pierre Bourdieu die Alltagskultur Angehöriger bestimmter sozialer Schichten als Habitus.Habitus (nach Bourdieu) ist:
- „System dauerhafter und übertragbarer Dispositionen“, welche als Erzeugungs- und Ordnungsgrundlage für Praktiken und Vorstellungen dienen. Die sich in der Spontaneität des Momentes, also ohne Wissen und ohne Bewusstsein in der Praxis eines Menschen offenbaren.
- einverleibte, zur Natur gewordene und damit als solche vergessene verinnerlichte, also inkorporierte Geschichte.
- ein „sozial konstituiertes System von strukturierten und strukturierenden Dispositionen, das durch Praxis erworben wird und konstant auf praktische Funktionen ausgerichtet ist“.
- Zeichen der Distinktion der einzelnen Klassen, die sich in einer speziellen Kleidung, Sprache, Geschmack oder dem Konsumverhalten äußert.
- Denk- und Sichtweise der Wahrnehmungsschemata, welche die Prinzipien des Urteilens und Bewertens begründen.
- „Körper gewordene Sprache“, bedeutet durch den Habitus verdinglichen sich Denk- und Sichtweisen am menschlichen Körper.
- modus operandi heißt, dass die Art und Weisen des Handelns im Habitus Platz finden und als opus operatum das die Gesamtheit des Handelns beschreibt .
- Praxis meint, dass der Habitus den Menschen in jedem Moment seines Daseins durchdringt und benutzt wird.
- generativer Operator, der eine erzeugende Verbindung von Strukturienden und Strukturierten bereitstellt.
siehe Hexis, siehe Lebensstil.
Weiteres: siehe Habitus (Habitus allgemein).