Guido von Arezzo
Guido von Arezzo (* um 990; † um 1050) war ein italienischer Mönch, Musiktheoretiker und Lehrer.
Über Guidos Lebensdaten ist wenig bekannt. 1027 verließ der Benediktinermönch die Abtei Pomposa, in der er Leiter der Schola cantorum gewesen war, und wurde Lehrer der Kathedralschule von Arezzo.
Guido von Arezzo entwickelte die Musiknotation auf einem System von vier Notenlinien, die eine Darstellung der Tonhöhe und damit genauere Aufzeichnung der Musik erlaubte, und schuf damit die Grundlage der heutigen Notenschrift. Bis zu Guido erfolgte die musikalische Notierung mit Zeichen, die den Gesangssilben entsprachen, aber keinen Aufschluss über Länge und Höhe des Tons zuließen. Die eigentliche Melodie wurde mündlich tradiert. Guidos Neuerung stieß in der Abtei Pomposa jedoch auf Widerstand. Die Mönche fürchteten um die Exklusivität ihres musikalischen Wissens.
1028 wurde Guido nach Rom zu Papst Johannes XIX gerufen, der sich über seine Arbeit informierte, und hatte eine versöhnende Aussprache mit seinem früheren Abt, dem heiligen Guido von Pomposa.
Aus seiner praktischen Arbeit entwickelte Guido die heute noch gebräuchliche Methode der Solmisation. Auch die Guidonische Hand, eine Merkhilfe, bei der jedem Fingerglied eine Tonstufe zugeordnet ist, wird auf Guido von Arezzo zurückgeführt.
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