Grundtonart
Die Grundtonart eines Musikstückes bezeichnet das grundsätzlich verwendete Tonmaterial in Form von Tonleitern und Dreiklängen. Meist ist der erste und letzte Klang eines Stückes mit der Tonika der Grundtonart identisch.
Auf der Tonleiter der Grundtonart lassen sich die verwendbaren Dreiklänge aufbauen (siehe Stufentheorie).
Sie ist zum einen meist erkennbar durch den ersten und letzten Klang des Stückes, zum anderen werden die Vorzeichen (siehe Quintenzirkel) der Tonart zur besseren Übersicht an den Anfang jeder Notenzeile gesetzt. Da diese Vorzeichen aber zweideutig sind (es ist Dur oder Moll möglich), muss die tatsächliche Grundtonart aus dem Zusammenhang erschlossen werden.
Die Grundtonart ist in den meisten Fällen identisch mit dem tonalen Zentrum, sofern das Stück nicht moduliert.
Sprachgebrauch:
"Das Stück steht in x-Dur/Moll."
Vorsicht ist geboten bei Stücken, die zum Beispiel eine Kirchentonart oder andere Skala zur Grundlage haben. Hier stimmen die Vorzeichen (meistens keine, je nach Epoche) nicht mit den Regeln im Quintenzirkel überein, da es sich nicht um Dur- oder Molltonleitern handelt. Ebenso ist es zum Beispiel bei Hindemith nicht üblich, eine Grundtonart mittels Vorzeichen zu definieren, da die Musik zwar relativ tonal ist, jedoch selten über längere Strecken in einem Zentrum verweilt. Die sich hieraus ergebende Notation wäre zum Lesen eher hinderlich.
Atonale Musik vermeidet, wie der Name schon sagt, den gehörsmäßigen Bezug zu einer Grundtonart.