Tonika
Tonika (frz. tonique, tonisch zu gr. tonos, Spannung) ist die Bezeichnung für den Grundton einer Tonleiter sowie den Dreiklang auf dieser ersten Stufe.Der Name Tonika geht auf den von Jean-Philippe Rameau (1683-1764) erdachten Begriff "l'acord tonique" zurück, mit dem dieser das wesentliche Merkmal der Tonika zu umschreiben sucht, nämlich ihre Fähigkeit, wie ein Magnet im Zentrum aller harmonischen Spannungsfelder zu stehen, weil ihr Grundton mit dem Grundton der jeweiligen Tonart identisch ist.
Spätestens seit Einführung der Funktionstheorie ist der Begriff Tonika eine fest umrissene Größe, auch und gerade unter dem Aspekt, im Rahmen einer Kadenz einen Bezugspunkt zu den beiden Dominanten (Dominante, Subdominante) und anderen leitereigenen Akkorden zu bilden. Die Tonika steht gemeinhin am Anfang und am Schluss eines Musikstückes, sie kann - im Gegensatz zu den Dominanten - nicht durch Zusatztöne erweitert und nur sehr selten durch wegfallende Töne verkürzt werden ("unvollständige Tonika").