Gregor I. (Papst)
Gregor I., genannt der Große war von 590 bis 604 Papst und gilt als einer der bedeutendsten Päpste überhaupt; er ist einer der 4 großen lateinischen Kirchenlehrer.
Er wurde ca. 540 in Rom geboren. 570 wurde er Praetor von Rom, nach zweijähriger Amtszeit trat er jedoch von diesem Amt zurück und gründete ein Benediktinerkloster. 579 sandte ihn sein Vorgänger Pelagius II als Apokrisiar nach Konstantinopel, wo er sechs Jahre lang blieb. Nach seiner Rückkehr wurde er Berater des Papstes und am 3. September 590 selbst zum Papst gewählt. Sein Pontifikat war geprägt von großen Auseinandersetzungen mit dem Patriarchen von Konstantinopel. Im Zuge dieses Konfliktes nannte er sich "Knecht der Knechte Gottes", der seitdem einer der offiziellen Titel für das Oberhaupt der katholischen Kirche ist. Auch die Plünderungen der Germanen machten Gregor während seiner Amtszeit große Probleme. 593 ging er gegen den Willen des byzantinischen Kaisers auf eine umfangreiche Lösegeldforderung der Langobarden ein. Erst 598 konnte er einen endgültigen Waffenstillstand mit ihnen schließen. Ebenfalls erwarb Papst Gregor in der Mission Verdienste. Während seiner Amtszeit trat u.a. der englische König Ethelbert zum katholischen Glauben über. Schließlich erlangte Gregor durch seine zahlreichen Schriften über Jahrhunderte in der katholischen Kirche Bedeutung, etwa die 35-bändige "Moralia" oder die vierbändige Heiligenlegende "Dialogi". Dem katholischen Messbuch gab er in der Liturgie seine noch heute gültige Form. Er förderte den nach ihm benannten Gregorianischen Choral. Er ist einer der ganz wenigen lateinischen Kirchenväter, die auch im griechischen Osten viel gelesen wurden und werden. Die Orthodoxe Kirche verehrt ihn unter dem Namen "Gregorios ho Dialogos", nach seinem Hauptwerk, den oben erwähnten "Dialogi".
Am 12. März 604 starb er in Rom. Als sein Gedenktag wird der 3. September gefeiert, der Tag seiner Wahl zum Papst.
Vorgäner: Pelagius II
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