Grüne Jugend
Die Grüne Jugend (GJ) ist die Jugendorganisation der deutschen Partei Bündnis 90/Die Grünen. Sie wurde am 16. Januar 1994 als Zusammenschluss von bereits existierenden Landesverbänden grüner und Bündnis 90/Die Grünen nahestehender Jugendlicher gegründet. Bis 2000 trug dieser Verband den Namen Grün-Alternatives Jugendbündnis, abgekürzt GAJB.
Nach eigenen Angaben sind derzeit etwa 5000 Menschen Mitglied der Grünen Jugend, entweder über eine Mitgliedschaft in einem Landesverband oder als Einzelmitglied im Bundesverband. Dies entspricht etwa 10 % der Mitgliedschaft von Bündnis 90/Die Grünen. Die Mitgliedschaft in der Grünen Jugend muss nicht mit der Mitgliedschaft bei Bündnis 90/Die Grünen einhergehen, eine zusätzliche Mitgliedschaft in der grünen Partei wird jedoch gefördert. Eine Mitgliedschaft in einer mit Bündnis 90/Die Grünen konkurrierenden Partei ist untersagt.
2001 beschloss die Grüne Jugend die Umwandlung von einem strukturell eigenständigen Verband zu einer Teilorganisation der Partei. 2003 wurde ein Konzept zur Einführung von Mitgliedsbeiträgen auf Bundesebene von der Bundesmitgliederversammlung angenommen, es muss nun noch von mindestens 12 Landesverbänden ratifiziert werden. Dann gäbe es einen einheitlichen Mitgliedsbeitrag. Momentan ist das Erheben von Mitgliedsbeiträgen eine Angelegenheit der Landesverbände, der Bundesverband bekommt pro Mitglied jedoch eine Umlage vom jeweiligen Landesverband.
Inhaltlich vertritt die Grüne Jugend ähnliche Positionen wie die Partei Bündnis 90/Die Grünen, in einigen Fällen allerdings mit einer pointierteren Akzentsetzung. Wichtige und immer wieder diskutierte Themen in der Grünen Jugend sind die Drogenpolitik -- hier setzt sich die Grüne Jugend für die Legalisierung von weichen Drogen ein, für die Bildungspolitik, etwa in Bezug auf die Frage der Studiengebühren, die abgelehnt werden, die Frauenpolitik und die Umweltpolitik -- die Grüne Jugend beteiligt sich dabei etwa aktiv an den Protesten gegen den Castor-Transport, an der Europapolitik sowie der politische Auseinandersetzung mit Neuen Medien. Hier tritt die Grüne Jugend u.a. für Bürgerrechte in der Informationsgesellschaft und die Unterstützung von Freier Software ein. Aktuell ist die www.copy4freedom.de - Kampagne.
Der mit Frauenquote gewählte Bundesvorstand setzt sich aus bis zu zehn Mitgliedern zusammen.
Der Bundesverband der Grünen Jugend ist Mitglied bei:
Aus den Reihen der Grünen Jugend gibt es zwei Kandidaten zur Europawahl 2004. Dies ist zum Einen der ehemalige Sprecher des GJ-Bundesverbandes Benjamin von der Ahe auf Platz 14. Er hat das offizielle Votum des Bundeskongresses der GJ.
Zum Anderen ist dies Stefanie Hähnlein, die Landesvorsitzende der Grünen Jugend Baden-Württemberg. Sie ist offizielle Vertreterin von Heide Rühle (MdEP) im Wahlkampf.Mitgliedschaft
Aufbau
Die Grüne Jugend ist analog zur Partei aufgebaut. Auf Kreisebene gibt es die Basisgruppen bzw. Kreis- und Ortsverbände, auf Landesebene die 16 Landesverbände und auf Bundesebene den Bundesverband.Gremien und Organe
Vorstand
Der Bundesvorstand wird vom Bundeskongress auf ein Jahr gewählt und besteht aus dem geschäftsführenden Vorstand mit zwei gleichberechtigten SprecherInnen (darunter mindestens eine Frau), der/des politischen GeschaftsführerIn, der/dem SchatzmeisterIn und sechs weiteren Mitgliedern. Der Vorstand ist quotiert.Mitgliederversammlung/Bundeskongress (BuKo)
Zweimal im Jahr tagt die Mitgliederversammlung der Grünen Jugend, bei der alle Mitglieder stimmberechtigt sind. Die Mitgliederversammlung wählt den Vorstand, bestimmt über den Haushalt und legt die politischen Linien für die Arbeit der Grünen Jugend fest.Bundesausschuss (BA)
Neben der Mitgliederversammlung gibt es als 'kleinen Parteitag' den [Bundesausschuss], zu dem jeder Landesverband zwei Delegierte entsenden kann. Ihm gehören außerdem je ein VertreterIn der Fachforen sowie ein VertreterIn der Grün-Alternativen Hochschulgruppen an. Die Arbeit des Bundesausschussses wird von vier GeschäftsführerInnen koordiniert.Fachforen (FaFo)
Ein großer Teil der inhaltlichen Arbeit der Grünen Jugend geschieht in den unterschiedlichen Fachforen, in denen sich an bestimmten Themen interessierte Leute treffen.SPUNK
Der SPUNK (steht für "spontan, politisch und natürlich kritisch") ist die mindestens viermal jährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift der Grünen Jugend. Die sechsköpfige SPUNK-Redaktion wird von der Mitgliederversammlung der Grünen Jugend gewählt.Bundesgeschäftsstelle
Die Bundesgeschäftstelle ist für einen reibungslosen Ablauf des politischen und organisatorischen Geschäfts der Grünen Jugend zuständig.Schiedsgericht, RechnungsprüferInnen
Wie in jedem anderen ordentliche Verband auch gibt es ein Schiedsgericht, das für Streitigkeiten zwischen den Organen und für Widersprüche einzelner Mitglieder gegen Entscheidungen der Bundesebene zuständig ist, und RechnungsprüferInnen, die die Arbeit der SchatzmeisterIn und der Buchhaltung in der Geschäftsstelle überprüfen. Beide Gremien werden auf der Mitgliederversammlung gewählt.Themen
Bundesvorstand
Mitgliedschaften in anderen Verbänden
Europawahl