Gelimer
Gelimer (Geilamir) war sechster König des Regnums der Wandalen in Afrika, Sohn Geilaris, Enkel Gentons, Urenkel Geiserichs. Er gelangte 530 durch Entthronung des Königs Hilderich zur Regierung.Die näheren Umstände des Thronwechsels sind nicht klar. Prokop erzählt, Gelimer, der ein tüchtiger Krieger, sonst aber herrschsüchtig und hinterlistig sei, habe die vandalische Elite überzeugen können, ihm die Krone zu übertragen, weil Hilderich zu schwach und von den Mauren besiegt worden sei. Außerdem wurde Hilderich vorgeworfen, sich mit dem byzantinischen Kaiser Justinian I verbünden zu wollen, zumal Hilderich den Katholizismus tolerierete, hingen doch die Vandalen aber dem Arianismus an. Ein vandalisches Heer wurde von den in die Byzacena eingefallenen Mauren (lat./griech. Bezeichnung für die berberischen Stämme) geschlagen, dürfte nach Karthago zurückgekehrt sein und Hilderich abgesetzt haben. Er wurde mit seinen engsten Verwandten eingekerkert und starb im Gefägnis. (Vgl. Prokop, Bellum Vandalicum I, 9.) Kaiser Justinian konnte den Machtwechsel jedenfalls als Grund für seine Intervention verwenden und den Feldzug gegen Afrika rechtfertigen.
Auf einer in Italien gefundenen Silberschale (heute Cabinet des Medailles, Louvre Paris, CIL VIII, 17412) ist sein voller Titel: Geilamir rex Vandalorum et Alanorum (in der griechischen Variante auch bei Prokop, Bellum Vandalicum I, 24, 3) bezeugt.
Belisar schlug Gelimer 533 in der Nähe Karthagos am zehnten Meilenstein und zum zweitenmal bei Trikameron und ließ ihn, da er sich in eine Bergfeste zurückzog, belagern.
Gelimer ergab sich schließlich und wurde bei einem Triumphzug durch Konstantinopel vor gezeigt, wo er sich vor dem Kaiser in den Staub werfen musste. Dabei soll er gemurmelt haben: Eitelkeit, Eitelkeit, alles ist Eitelkeit. (Prokop, Bellum Vandalicum II, 9). Er schwor nicht dem arianischen Glauben ab, erhielt aber ein Landgut in Kleinasien, wo er einige Jahre später verstarb.