FM-Stereo
Unter FM-Stereo versteht man das wichtigste Übertragungsverfahren für stereophone Signale zur Übertragung über frequenzmodulierte Sender, wie sie im UKW-Band (Radio) und in vielen Ländern zur Übertragung des Fernsehtons zum Einsatz kommen. Eines der Hauptforderungen für das FM-Stereo-System war eine volle Kompatibilität mit Monogeräten, weshalb die naheliegendste Möglichkeit, für jeden Tonkanal einen Sender zu verwenden, ausschied.Stattdessen wird das Pilotton-Multiplexverfahren (FM MPX) verwendet. Somit besteht das Signal aus drei Teilen:
- Das Summensignal aus linkem und rechtem Kanal (L+R) wird direkt mittels Frequenzmodulation des Trägers übertragen.
- Das Differenzsignal aus linkem und rechtem Kanal (L-R) wird nach dem Verfahren der Amplitudenmodulation mit unterdrücktem Träger auf einer Frequenz von 38 kHz, die dem Sender aufmoduliert wird, übertragen.
- Zusätzlich wird noch ein 19 kHz-Signal, der sogenannte Pilotton, aufmoduliert. Er dient den Empfängern zur Erkennung des Stereosignals und wird später durch einen Bandstopfilter entfernt.
Auf der Empfängerseite erhält man den Träger zur Gewinnung der Differenzsignale von linkem und rechtem Kanal durch Frequenzverdopplung. Es wird kein 38 kHz-Träger mitgesendet, um das Rauschen zu vermindern.
Mit Hilfe spezieller Summierschaltungen werden nach der Gewinnung des Summen- und Differenzsignals die Signale für den linken und rechten Kanal gebildet:
(L+R)+(L-R) = 2L
(L+R)-(L-R) = 2R
Ein Mono-Empfänger gibt alle Signale wieder; Das Differenzsignal ist aufgrund seiner hohen Frequenz unhörbar und auch der Pilotton wird von den meisten Menschen wegen der Frequenz nahe der Hörschwelle und seiner geringen Intensität nicht wahrgenommen.
Mit dem Radio Data System (RDS) wurde ein weiterer Unterträger auf 57 kHz eingeführt, der zur Übermittlung von nicht akustischen Daten mit niedriger Bandbreite wie dem Sendernamen verwendet wird.
Siehe auch: Über Stereo auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle: AM-Stereo