Festungshaft
Die Festungshaft war bis 1945 eine im Strafgesetzbuch definierte besondere Form der Freiheitsstrafe.Festungshäftlingen billigte man eine ehrenhafte Gesinnung zu. Die Festungshaft wurde daher auch als Ehrenhaft bezeichnet. Sie war eine custodia honesta (lateinisch nicht entehrende Strafe) ohne Arbeitszwang. Sie ersetzte sowohl Zuchthaus als auch Gefängnis und wurde vorwiegend gegen Angehörige höherer Stände, bei politischen Straftaten oder gegen Duellanten verhängt.
Berühmte Festungshäftlinge waren Adolf Hitler und Rudolf Hess, die nach dem Marsch auf die Feldherrnhalle am 9. November 1923 (einem Putschversuch) in München ein Jahr Festungshaft in Landsberg am Lech verbüßten, aber auch Karl Liebknecht, der 1907 zu eineinhalb Jahren verurteilt wurde. Auch Anton Graf von Arco-Valley, der am 21. Februar 1919 den bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner erschoss, wurde nach einem Todesurteil zu Festungshaft begnadigt.