Kurt Eisner
Kurt Eisner (* 14. Mai 1867 in Berlin, † ermordet 21. Februar 1919 in München), deutscher Politiker und Schriftsteller.
Eisner wird als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren. Seine Kindheit und Jugend verbringt er in Berlin. Hier besucht er das Askanische Gymnasium. Nach dem Abitur studiert er in Berlin Philosophie und Germanistik. in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts arbeitet er an einer Reihe von Zeitungen und Zeitschriften als Journalist mit, unter anderem für die "Frankfurter Zeitung". Aufsehen erregte er mit seinen geschliffenen Nitzsche-Kritiken. In einem "Majestätsbeleidigungsprozeß" wurde er wegen kritischer Betrachtungen in einer Berliner Zeitschrift zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung warb die SPD um ihn. Er wurde Redakteur ihres Zentralorgans "Vorwärts" und trat der SPD bei. Eisner arbeitete danach an mehreren Zeitungen der SPD mit, zeitweise als verantwortlicher Redakteur und Herausgeber.
Seit 1910 lebte Kurt Eisner in München als Schriftsteller, Journalist, Theaterrezensent und politischer Mitarbeiter in der SPD.
Eisner war ein erklärter Kritiker der deutschen Kriegspolitik während des 1. Weltkriegs, womit er sich gegen die Haltung der Mehrheit der SPD stellte. Er gehörte zu den Begründern und Führern der USPD in München. Seit 1917 war er der Vorsitzende der USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) in München.
Nachdem er den Streik der Münchner Munitionsarbeiter organisiert hat, wird er verhaftet und im Januar 1918 zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach einer Massenkundgebung auf der Theresienwiese am 7. November 1918 führt Eisner einen stetig größer werdenden Demonstrationszug zuerst zu den Garnisonen der Stadt und dann ins Stadtzentrum, ohne auf nennenswerten Widerstand zu treffen. In der Nacht zum 8. November 1918 ruft er dann in der ersten Sitzung der Arbeiter- und Soldatenräte die Republik Bayern aus und erklärt das Haus Wittelsbach für abgesetzt. König Ludwig III flieht zuerst an den Chiemsee und dann nach Österreich. Kurt Eisner wird der erste Ministerpräsident der von SPD und USPD gebildeten republikanischen Regierung in Bayern.
Um die Kriegsschuld Deutschlands zu beweisen, gibt er die Gesandtschaftsberichte der bayerischen Regierung frei. Dafür wird er von vielen als Verräter angesehen.
Nach der schweren Niederlage der USPD bei den Landtagswahlen am 12. Januar 1919 entschließt sich Eisner zum Rücktritt.
Am 21. Februar 1919 wird er von Anton Graf von Arco auf Valley auf dem Weg zum Landtag, wo er seinen Rücktritt anbieten wollte, erschossen. Am Tatort in der Kardinal-Faulhaber-Straße erinnert heute ein in den Gehsteig eingelassenes Denkmal an den Mord. Sein Grab befindet sich auf dem Münchner Ostfriedhof.
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