Familienpolitik
Unter Familienpolitik versteht man politische Maßnahmen und Steuerungselemente, die das Ziel haben, Familien mit Kindern zu unterstützen oder zu entlasten. In manchen europäischen Staaten sollen durch gezielte familienpolitische Massnahmen auch die fallenden Geburtenraten aufgefangen und stabilisiert werden. Die Familienpolitik gilt als Teilbereich der Sozialpolitik bzw. Bevölkerungspolitik.
Table of contents |
2 Die Familienpolitik in der früheren DDR 3 Familienpolitik in der Schweiz 4 Literatur 5 Siehe auch: 6 Weblinks |
Aufgrund des föderalen deutschen Regierungssystems sind Bund und Länder für verschiedene Teilbereiche zuständig, daher können diese auch von Bundesland zu Bundesland differieren. So hat z.B. Sachsen-Anhalt eine sehr hohe Abdeckung mit Kindertagesstätten, andere Bundesländer jedoch eine sehr geringe.
Bundesebene:
Die völlige Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und die kostenfreie Kontrazeption hatten 1972 zu einem Absinken der Geburtenzahlen in der DDR geführt, denen 1976 mit ergänzenden familienpolitischen Maßnahmen erfolgreich gegengesteuert wurde. Für die Mütter mit ehelichen und unehelichen Kindern gab es folgende Regelungen, die bis 1990 in Kraft blieben:
Zwiespältig in ihren Auswirkungen war (und wurde deshalb von breiten Teilen der Bevölkerung sehr kritisch betrachtet) auch in der DDR die besondere Unterstützung der sogenannten kinderreichen Familien mit 4 und mehr Kindern. Eine Unterstützung, die beim Bezug einer Wohnung, durch Mietzuschüsse und durch die Versorgung mit knappen Konsumgütern und Dienstleistungen sowie bei der Bereitstellung von Arbeitsplätzen wirksam werden konnte. Auch in der DDR gab es unter diesen Familien einen Teil, der sich zur Asozialität hin bewegte und diese „besonderen Unterstützungen“ schamlos ausnutzte und ausbeutete.
Waren 1974 in DDR bei Abschluß eines Studiums 20% Mütter und 24% Väter, so betrug ihr Anteil 1986 33% bzw. 43% und weitere 14% der Absolventinnen waren zu diesem Zeitpunkt schwanger. Hinzuzufügen ist noch, daß das Durchschnittsalter dieser Hochschulabsolventen in der DDR rund 2 Jahre niedriger lag als in der alten Bundesrepublik.
Massnahmen im Bereich der Familienpolitik:
Familienpolitische Maßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland
Länderebene:
Zudem unterscheiden sich die familienpolitischen Ansätze der Parteien und Denkrichtungen. Während Konservative eher die Ehe mit evt. daraus resultierende Kindern als Hauptziel der Fördermaßnahmen ansehen, gehen andere Denkrichtungen davon aus, dass allein das Gebären von Kindern, unabhängig vom Partnerschaftsstatus der Eltern, Anspruch auf familienfördernde Leistungen generiert.Die Familienpolitik in der früheren DDR
Es waren vor allem diese genannten Maßnahmen, die dazu geführt hatten, daß in der DDR von einem ausgesprochen kinderfreundlichen Klima gesprochen werden konnte.Familienpolitik in der Schweiz
Auf Bundesebene gehört die Familienpolitik zum Aufgabenbereich des EDI. Umgesetzt wird sie jedoch meist auf kantonaler Ebene.Literatur
Siehe auch:
Weblinks