Entscheidungstheorie
Die Entscheidungstheorie ist ein Zweig der angewandten Wahrscheinlichkeitstheorie, der Konsequenzen von Entscheidungen evaluiert. Die Entscheidungstheorie wird vielfach als betriebswirtschaftliches Instrument benutzt.Das Grundmodell der Entscheidungstheorie besteht aus dem Entscheidungsfeld und dem Zielsystem. Das Entscheidungsfeld beinhaltet den Aktionsraum (Menge der möglichen Handlungsalternativen), dem Zustandsraum (Menge der möglichen Umwelt zustände und einer Ergebnisfunktion, die jeder Kombination von Aktion und Zustand einen Wert zuordnet. Ein häufiges Problem ist, dass der wahre Umweltzustand nicht bekannt ist, hier spricht man im Gegensatz zur Situation der Sicherheit, wo der Umweltzustand bekannt ist von Unsicherheit. Die Unsicherheitssituation läßt sich gliedern in
- Entscheidung unter Ungewißheit: Es ist nicht bekannt, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Konsequenz eintritt.
- Entscheidung unter Risiko: Die Wahrscheinlichkeit einer Konsequenz ist bekannt.
Nahe liegend ist nun diejenige Entscheidung, bei der der Erwartungswert ihrer Konsequenzen ein Maximum annimmt. Allerdings ist diese Maximum-Regel nur dann anwendbar, wenn der Entscheidungsträger risikoneutral ist. Bei einem risikofeindlichen Entscheidungsträger müssen noch die Standardabweichungen der einzelnen Konsequenzen berücksichtigt werden: Je höher die Standardabweichung, desto höher ist nämlich das einer bestimmten Entscheidung immanente Risiko.
Der (ein- oder mehrstufige) Entscheidungsprozess mitsamt den verschiedenen Konsequenzen lässt sich grafisch als Entscheidungsbaum darstellen.
Nicht einsetzbar ist die Entscheidungstheorie, wenn der Unternehmer bzw. Manager mit einem rationell handelnden Gegenspieler (einem Mitbewerber etwa) konkurriert. In einem solchen Fall kommt die Spieltheorie mit ihren Algorithmen zum Einsatz.
Siehe auch: Klassifizierung