Risiko
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Risiko in der Wirtschaft. Für das Brettspiel siehe Risiko (Spiel)Ein Risiko ist die Möglichkeit, oder die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis, meist auf Grund von Handlungen oder Naturereignissen, welches in der Zukunft liegt, unerwünscht ausfällt.
Die kartesianische Wahrscheinlichkeit setzt die vermuteten zu den möglichen Fällen ins Verhältnis und liegt somit zwischen Null und Eins. Oft besteht das Risiko in einem Schaden oder einem Verlust. Das negative Ereignis des einen kann durchaus von Nutzen für den anderen sein. Das Antonym zu "Risiko" ist "Chance", Risiko + Chance ist 1.
Sicherheitsingenieure bezeichnen mit "Risiko" das Produkt von "Eintrittswahrscheinlichkeit" mal "Ereignisschwere"; hier treten schwierige Ermittlungs- und Quantifizierungsprobleme auf (vgl. Vulnerabilität) und erfordern ein qualitatives Verfahren zur Risikoabschätzung.
Die Soziologie unterscheidet meist 'berechenbare' "Risiken" von nicht berechenbaren "Gefahren".
Table of contents |
2 Zur Auffassung des "Risikos" als eines negativen Ereignisses 3 Risikomanagement |
In der Betriebswirtschaftslehre werden Risiken als "Wagnisse" quantifiziert (und sind dann "kalkulatorische Kosten"), Chancen als Nutzenkalkulationen.
Risiko in der Wirtschaft bezeichnet Unsicherheit im Sinne der Abweichungen, die sowohl positiv als auch negativ gegenüber der jeweiligen Bezugsgröße sein können.
Risiko in der Wirtschaft
Risiko im Sinne einer Ergebnisunsicherheit als Folge einer risikoverbundenen Entscheidungssituation
Risiko das eine andere Entscheidung günstiger gewesen wäre.
In der Umgangssprache erscheint "Risiko" oft gleich bedeutend mit Gefahr ('gefühlte Gefahr'). Die doppeldeutige Möglichkeit, dass ein Ereignis positiv (Chance) oder negativ (Gefahr) ausfällt, wird in China favorisiert, wie das chinesische Wortzeichen für Risiko plausibel macht; dieses ist eine Zusammensetzung der Zeichen für Chance und Gefahr. Dann wäre der deutsche Wortgebrauch einseitig, denn er hat pessimistischere Züge und betrachtet bei Vorhandensein eines Risikos vorzugsweise die Möglichkeit eines negativen Ereignisses.
Ein Risiko ist ein negatives Ereignis, welches in der Zukunft eintreten könnte, aber nicht muss. Man kann sich gegen wirtschaftliche Risiken (in der Betriebswirtschaftslehre: "Wagnisse") auch versichern. Man kann Risiken aber auch aus dem Weg gehen. Hierfür existieren anspruchsvolle Konzepte in der Güntherlogik.
Oft gibt es mehrere Risiken gleichzeitig, und ein Problem bei der Bewertung eines Risikos ist, dass es sich nicht nur um ein mögliches Ereignis handelt. Oft auch besteht die Tendenz, wesentliche Risiken zu vernachlässigen und nur das nächstliegende zu betrachten.
Ist das Risiko so klein, dass es als vernachlässigbar betrachtet wird, so wird es oft "Restrisiko" benannt. Fehleinschätzungen von Risiken können jedoch immer auch zu sehr negativen Folgen (Katastrophen) führen.
Zitat: "Wer wagt, gewinnt - außer er verliert".
Unter Risikomanagement versteht man den planvollen Umgang mit Risiken.
Das Risiko lässt sich minimieren, wenn man bestimmte Bedingungen einhält, beispielsweise den Arbeitsschutz, vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen, Materialeigenschaften, Höchstgeschwindigkeiten. Außerdem kann man durch geeignete Ressourcenverteilung das Risiko eines Verlustes minimieren. (Beispiel: Verteilte Aktienfonds minimieren das Risiko des Totalverlustes, reduzieren aber auch die Wahrscheinlichkeit eines Höchstgewinnes. Speicher für Nahrungsmittel reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Nahrungsmittelengpässen, berge aber die Gefahr eines Verlustes durch Schädlinge die sich an den Lagern gütlich tun.)
Siehe auch: Chance, Gefahr, Katastrophe, Katastrophensoziologie, Risikogesellschaft, Risikomanagement, Rückversicherung, Versicherung, Kosten, Irgc, Entscheidung unter Unsicherheit
Zur Auffassung des "Risikos" als eines negativen Ereignisses
Risikomanagement