Einholm-Stromabnehmer
Moderne Triebfahrzeuge mit Stromabnehmern (Elektroloks bzw. Triebwagen) werden mit Einholm-Stromabnehmern ausgerüstet. Der Einholm-Stromabnehmer hat gegenüber dem Scheren-Stromabnehmer den Vorteil, dass er aufgrund seiner Bauform weniger Platz einnimmt. Dies ist insbesondere bei Fahrzeugen von Vorteil, die mehrere Stromabnehmer für verschiedene Systeme (Frequenz, Gleich- oder Wechselstrom, Schleifstückbreite usw.) verschiedener Bahnen benötigen (Mehrsystemfahrzeuge).
Außerdem hat der Einholmstromabnehmer weniger gefederte Masse und reagiert deshalb auch weniger träge auf Änderungen des Abstands zwischen Fahrzeugdach und Fahrdraht. Daher wird er bei Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen fast ausschließlich eingesetzt (ICE, TGV). Eine interessante Ausnahme sind die italienischen Gleichstrom-Hochgeschwindigkeitstriebzüge (Eurostar Italiano), deren Scherenstromabnehmer ziemlich anachronistisch anmuten.
Der Einholmstromabnehmer kam erstmals 1962 bei der französischen Wechselstrom-Elektrolok BB 16500 zum Einsatz. Bei der Deutschen Bundesbahn wurde er erstmals serienmäßig bei der Baureihe 103 eingesetzt.