Butrint
Butrint (griechisch Buthroton, italienisch Butrinto, albanisch auch Butrinti) ist eine Ruinenstätte im Süden Albaniens in der Nähe der Stadt Saranda. Die nur zu einem Fünftel ausgegrabene antike Stadt liegt auf einer Halbinsel zwischen einer Lagune und dem Ionischen Meer in Sichtweite der griechischen Insel Korfu. Butrint zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Albanien und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.Ursprünglich war Butrint eine griechisch-illyrische Stadt. Die ältesten Funde stammen aus dem späten 8. Jhdt. v. Chr. Seit dem 6. Jahrhundert existierte eine Befestigung und im 4. Jahrhundert war Butrint der führende Ort eines lokalen Städtebundes. Seit dem Jahre 167 v. Chr.gehörte Butrint zum Römischen Reich. Nach einer letzten Blütezeit unter der Herrschaft von Byzanz begann der Niedergang als die Slawen im 8. Jahrhundert auch nach Epirus vordrangen. Im 11. Jahrhundert litt die Stadt unter den Kriegszügen der süditalienischen Normannen. Was von Butrint noch übrig war, besetzten noch später die Venezianer, die hier einen Stützpunkt unterhielten, um die Straße von Korfu für ihre Schiffe zu sichern. Im 18. Jahrhundert verlor die Republik Venedig das Kastell bei Butrint an das Osmanische Reich. 1928 hat der italienische Archäologe Luigi Maria Ugolini die Ruinen von Butrint wiederentdeckt.
Die wichtigsten ausgegrabenen Bauwerke sind das Löwentor (ein Stadttor aus dem 4. Jhdt. v. Chr.), das Theater (aus hellenistischer Zeit), ein römisches Bad, das Baptisterium aus dem 5. Jahrhundert und die frühchristliche Basilka aus der Zeit Kaiser Justinianss. Auf einem Hügel über der Stadt errichteten die Venezianer im Mittelalter ein Kastell, in dem sich heute ein Museum befindet.
Der Sage nach soll Butrint vom homerischen Helden Aeneas gegründet worden sein, als es diesen nach seiner Flucht aus dem brennenden Troja zunächst nach Illyrien verschlug, bevor er später nach Latium kam und zum Stammvater der Römer wurde. (Vergil, Aeneis 3,293 ff.)
Literatur
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