Brunstperiodik
Die Brunstperiodik bezeichnet die zyklische Abfolge der Fortpflanzungsbreitschaft und geschlechtlichen Erregung adulter Tiere, die regelmäßig bestimmten Zeitabschnitten im Jahresverlauf zugeordnet ist und durch Perioden völliger geschlechtlicher Ruhe begrenzt wird.Die Brunstperiodik ist artspezifisch organisiert sowie durch geschlechtsspezifische Besonderheiten gekennzeichnet. Männchen sind in der Regel während der gesamten Brunstperiode begattungsfähig.
Bei zahlreichen Tierarten lassen sich die Weibchen jedoch nur in der Hochbrunstzeit begatten. Säugetierweibchen wie das Reh (Capreolus capreolus) sind mon-östrisch, d.h. in einer Periode nur einmal hochbrünstig.
Die Weibchen anderer Säugetierarten dagegen sind poly-östrisch. Die Anzahl der Brunstperioden im Jahr ist artverschieden. Sie liegen in einer Zeit, die eine Geburt und Jungenaufzucht unter optimalen Lebensbedingungen ermöglicht. Damit läßt sich die Brunstabfolge neben der Aufteilung in monöstrische und polyöstrische Tiere in von der Jahreszeit abhängig auftretende Brunst (saisonaler Östrus) und ständig wiederkehrender Brunst (asaisonaler Östrus) unterscheiden. So gehören Tiere wie das Schaf oder das Pferd zu den saisonal polyöstrischen Lebewesen, während der Mensch mit seinem ganzjährigen Zyklus unter den asaisonal polyöstrischen Säugetieren einzuordnen ist.
Die Brunstperiodik wird unmittelbar durch die periodische Produktion gonadotroper Hormone im Vorderlappen der Hypophyse verursacht. Der Zeitgeber (Aktivitätsperiodik) der Umwelt, unter denen dem Licht besondere Bedeutung zukommt, synchronisieren die Brunstperiodik mit bestimmten Bedingungen der Umweltperiodik im Jahresverlauf.Zu den Besonderheiten bei Säugetierarten