Hypophyse
Die
Hypophyse (Glandula pituitaria; engl.: Pituitary gland), auf deutsch
Hirnanhangdrüse ist eine Hormondrüse. Sie liegt in Höhe der Nase mitten im Kopf und sitzt auf einem Knochenteil der Schädelbasis, der
Türkensattel (Sella turcica) genannt wird.
Man unterscheidet den Hypophysenvorderlappen (HVL, Adenohypophyse) und den Hypophysenhinterlappen (HHL, Neurohypophyse), der durch den Hypophysenstiel (Infundibulum) mit dem Hypothalamus verbunden ist. Die Hypophyse wird normalerweise durch vier Arterien (Aa. hypophysialis superior et inferior) versorgt, die durch mehrere Kapillarnetze und Portalgefäße miteinander anastomosieren.
Die Sekretion der Vorderlappenhormone wird durch Releasing- und Inhibiting-Hormone des Hypothalamus gesteuert, die im proximalen Teil des Hypophysenhinterlappens in ein Kapillarnetz freigesetzt werden und dann über Portalvenen die Drüsenzellen im Vorderlappen erreichen.
Die Hormone der Neurohypophyse werden im Hypothalamus gebildet und erst in der Hypophyse in den Blutkreislauf freigesetzt.
Hormone die im Hypophysenvorderlappen produziert werden:
- Somatotropin, STH - Wachstumshormon
- Corticotropin, ACTH - Nebennierenrinde stimulierendes Hormon
- Thyrotropin, TSH - Schilddrüse (Thyroidea) stimulierendes Hormon
- Lipotropin, LPH
- Follitropin, FSH - follikelstimulierendes Hormon
- Lutropin, LH - luteinisierendes Hormon
- Prolactin, PRL
- Melanotropin, MSH
- Endorphin
Hormone die im Hypophysenhinterlappen abgegeben werden:
- Oxytocin, OXT
- Adiuretin, ADH = Vasopressin, VP
Krankheiten der Hypophyse:
- Mangelkrankheiten:
- Jeder Hormonproduzierende Anteil der Hypophyse kann einzeln oder kombiniert ausfallen.
- Ist die gesamte Hypophyse ausgefallen spricht man vom Panhypopituarismus.
- Hormonüberschuss
- Jeder hormonproduzierende Anteil der Hypophyse kann einen gutartigen Tumor bilden und zuviel Hormon produzieren.
- Man spricht von einem Hypophysenadenom. Ein Hypophysenadenom kann aber auch hormoninaktiv sein, d.h. das Adenom produziert keine Hormone. Dies ist am häufigsten der Fall.
Diagnostik der Hypophyse
- Anamneseerhebung
- Körperliche Untersuchung ( zb Größe und Gewicht)
- Hormonmessungen und Funktionstests (bei klinischem Verdacht sollten Hormonuntersuchungen bei einem Endokrinologen immer vor den bildgebenden Verfahren durchgeführt werden, da die bildgebenden Verfahren häufig falsch positive Befunde ergeben (Incidentalome)
- Bildgebende Verfahren
- Röntgenaufnahme der Sella Turcica im Seitbild des köchernen Schädels
- CT
- NMR
- Somatostatinrezeptor Szintigraphie
Weblinks