Zebrafisch
Der Zebrafisch, Danio rerio (früher als Brachydanio rerio bezeichnet), wurde erstmals 1822 beschrieben und erfreut sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit großer Beliebtheit als Aquarienzierfisch. Beheimatet sind Zebrafische in den Zuflüssen des Ganges in Bengalen, Pakistan und Bangladesh, wo sie in langsam fließenden oder stehenden Gewässern, wie z.B. Reisfeldern, leben. Der Zebrafisch gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae), die mit mehr als 1400 Arten zur artenreichsten Familie der Fische zählt. Erwachsene Fische werden 5-6 cm lang.Wieso hat dieser unscheinbare Fisch eine so steile Karriere in der Entwicklungsbiologie erfahren (Nobelpreis für Medizin und Physiologie 1995 für die deutsche Biologin Christiane Nüsslein-Volhard)? Wegen folgender Eigenschaften ist der Zebrafisch zu einem erfolgreichen und weit verbreiteten Modellorganismus in der Genetik geworden:
- Die Embryonen entwickeln sich vollständig außerhalb der Mutter.
- Die Embryonen sind optisch durchsichtig: Alle Zellen sind bis in frühe Larvenstadien sichtbar.
- Die Embryonen sind groß genug, um klassische Transplantationsexperimente an den Zebrafisch anzupassen: Einzelne Zellen oder Zellverbände können entfernt oder in einen anderen Embryo transplantiert werden.
- er einen kurzen Generationszyklus hat: Mit zwölf bis 16 Wochen sind die Tiere geschlechtsreif.
- Zebrafische bei idealen Bedingungen regelmäßig große Mengen an Eiern legen: Ein Weibchen kann wöchentlich bis zu 300 Eier ablaichen.
- die Hälterung wenig Platz in Anspruch nimmt: Seine kleine Größe und seine genügsamen Ansprüche an Wasser, Futter und Beckengröße machen den Zebrafisch zu einem vergleichsweise preiswerten Labortier.
- vielfältige und effiziente Methoden zur Mutagenese und zum Screenen nach Mutanten etabliert worden sind: Methoden wurden entwickelt, um die Ploidie (die Anzahl homologer Chromosomensätze) des Zebrafischs zu verändern; verschiedene Mutageneseprotokolle wurden etabliert und Screening-Methoden entwickelt, die es erlauben, nicht nur Mutanten mit morphologisch sichtbaren Entwicklungsdefekten zu isolieren, sondern auch Mutanten mit äußerlich nicht sichtbaren physiologischen Veränderungen oder Veränderungen im Verhalten zu entdecken.
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