Waldjugend
Die Deutsche Waldjugend ist die Jugendorganisation der ersten deutschen Bürgerinitiative nach dem Zweiten Weltkrieg - der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Sie wurde auf Bundesebene 1947 von Klaus Gundelach gegründet, um den Forstbehörden bei der Aufforstung der durch den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Wiedergutmachungszahlungen, bei denen der Rohstoff Holz als Sachgut verwendet wurde, stark beschädigten Wälder zu unterstützen.Die Deutsche Waldjugend ist ein als gemeinnützig eingestufter anerkannter Träger der freien Jugendhilfe.
Die Arbeit der Deutschen Waldjugend ist nicht parteipolitisch, konfessionell oder weltanschaulich gebunden.
Die Mitglieder bezeichnen sich selbst als Waldläufer.Die Struktur der Deutschen Waldjugend ist Basisdemokratisch. Ortsgruppen mit einer Mitgliederzahl von meist 5-15 Waldläufern bezeichnen sich als Horte. Mehrere Horten an einem Ort fassen ggf. sich zu einem Horst zusammen. Mehrere Horste bilden einen Landesverband. Dieser wiederum kann Teil des Bundesverbandes werden.
Die Waldjugend wurde, wie Gruppen, die aus der Jugendbewegung hervorgingen, auch von der Romantik beeinflusst. Dies spiegelt sich beispielsweise auch in den am Feuerkreis gesungenen Liedern wieder.
Auffallend bei der Waldjugend ist nach außen hin auch die fast ausschließliche Verwendung von schwarzen Stoffzelten, den so genannten Kothen und Jurten, wobei letzteres das größere und damit ein Gemeinschaftszelt ist.
Der Waldläufer trägt, gemäß der Kluftordnung, in der Regel ein dunkelgrünes Hemd, mit einem Abzeichen der Waldjugend sowie einem Abzeichen mit dem Ortsgruppennamen darüber. Der Waldläufer bekommt nach einer Art Probezeit von ca. einem Jahr sein Halstuch verliehen. Dies ist ein schwarz-grünes Dreiecktuch, welches zusammengerollt um den Hals getragen wird. Die Farbe Schwarz steht hierbei Sinnbildlich für die Elemente "Fahrt" und "Lager" der Waldjugendarbeit. Die beiden Enden des Halstuches werden mit einem Knoten zusammengefasst. Diese Knoten gibt es in vielerlei Ausführungen: einfache Lederknoten, Holzknoten, oder auch ein Stück Geweih. Der Knoten erinnert an die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Mitglieder untereinander.
Im Gegensatz zu vielen anderen Jugendorganisationen findet man die Lager der Waldjugend meist abseits normaler Camping- und Zeltplätze. Wo es möglich ist versucht man, so naturverbunden zu leben, wie es der Name schon impliziert.
Im Rahmen der Gruppenstunden und Arbeiten der einzelnen Horten finden Einsätze in lokalen Forsten statt, wobei es das Ziel ist, Kinder und Jugendliche für Natur zu interessieren und zu begeistern. Das Näherbringen von Natur ist einer der Kernpunkte in der Zielsetzung der Waldjugend. Diese Naturverbundenheit bewirkt auch in großen Bereichen, dass allzu grelle Kleidung, Plastiktüten als Transportmittel für Ausrüstung etc verpönt sind. Rein äußerlich lässt sich meist also schon gut der oben erwähnte Unterschied zu Pfadfindern ausmachen.
Historisch sieht die Deutsche Waldjugend sich in der Tradition der Deutschen Jugendbewegung und somit der Pflege bündischen Brauchtums verbunden.Daraus geht ein starkes Fable für die Fahrt als Gemeinschaftsstiftendes Element der Jugendarbeit hervor. Speziell die Nordlandfahrt nach Skandinavien erleben die Waldläufer als eines der größten Abenteuer.