Rainfarn
Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine stark wuchernde Staude aus der Familie der Korbblütler, die vom Weidevieh verschmäht wird, aber eine Fraßpflanze für Raupen aus der Familie der Spanner (Schmetterling) (z.B. dem Smaragdspanner) und Eulen ist. Der Rainfarn zählt zu den sogenannten Kompasspflanzen, und zwar deshalb, weil sich die Blätter im vollen Sonnenlicht genau senkrecht nach Süden richten.Sie trägt von Juni bis September leuchtendgelbe, knopfförmige Körbchenblüten in Doldenrispen. Die Blütenköpfe haben nicht, wie die nahe verwandte Margerite, auch Strahlenblüten, sondern nur Köpfchenblüten. Insgesamt sehen die Köpfchen wie Gülden Knöpfle oder Westenknöpf aus (so lauten volkstümliche Namen des Krautes); Kinder verwenden sie als Spielgeld. Rainfarn hat dunkelgrüne, längliche gefiederte Blättchen, die stark duften. Die ganze Pflanze enthält stark riechende ätherische Öle und Bitterstoffe, die die Einstellung zum Rainfarn zur Geschmackssache machen: Manche Menschen mögen diesen Geruch, andere fühlen sich davon abgestoßen.
Das Laub kann Hautreizungen verursachen. Rainfarnöl ist ein starkes Gift, dessen innere Anwendungen sind nicht unbedenklich, weil sie zu Allergien und Vergiftungen führen können.
Für den Garten wird aus 500 g frischen, blühenden Pflanzen und 10 l Wasser eine Brühe angesetzt, die besonders gegen Erdbeerblütenstecher, Milben, Himbeerkäfer, Blattwespen, aber auch gegen Rostpilze und Mehltau wirken soll.
Verwendung als Duftplanze
Die stark duftenden Blätter sowie die Blüten des Rainfarns, die insektenabweisende Wirkstoffe enthalten, wurden früher ausgestreut, um Ungeziefer fernzuhalten. Getrocknete Rainfarnblätter werden in der Imkerei verwendet, um die Bienen zu beruhigen.Verwendung in der Pflanzenheilkunde
In den antiken Schriften ist der Rainfarn nicht zu finden. Die erste schriftliche Überlieferung findet sich im Capitulare Karl des Großens. Rainfarn wurde früher bei Wurmerkrankungen eingesetzt, allerdings rufen größere Mengen als 1 – 3 Gramm Rainfarn Vergiftungserscheinungen hervor, so dass man heute im Falle von Wurmerkrankungen auf andere, wirkungsvollere und harmlosere Mittel zurückgreift. Verbreitet war auch seine Verwendung gegen Ungeziefer. Eine Waschung sollte Flöhe und Kopfläuse vertreiben.
In der Tierheilkunde wird der Tee Kälbern und Kühen bei Durchfall verabreicht. Als Breiumschlag soll Rainfarn bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen.Rainfarn als Färbepflanze
Die Blütenköpfe des Rainfarns ergeben zusammen mit dem Beizmittel Alaun einen dunkelgelben Farbton. Für die Beize werden 12 – 20 g Alaun auf 100 g Wolle genommen. Dunkelgrün wird die Färbung mit einer Alaunvorbeize, Eisensulfat-Nachbeize und Ammoniak-Entwicklungsbad. Man braucht etwa 400 g frische Blüten für 100 g Wolle.Rainfarn zur Schädlingsbekämpfung
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