Philipp Matthäus Hahn
Philipp Matthäus Hahn (* 25. November 1739 in Scharnhausen, heute zu Ostfildern); † 2. Mai 1790 in Echterdingen,heute zu Leinfelden-Echterdingen) war Pfarrer, Konstrukteur und Erfinder.Philipp Matthäus Hahn hat sowohl in der Kirche als auch in technischen Engagements Wegweisendes geleistet.
Als Pfarrer, der seine erste Pfarrstelle von 1764-1770 in Albstadt-Onstmettingen hatte, hat er das Neue Testament übersetzt, ein Predigtbuch und andere theologische Werke verfasst und sich seinen Aufgaben als Geistlicher mit Leib und Seele verschrieben. Hahn gehörte zur großen Bewegung des württembergischen Pietismus; er war ein bedeutender pietistischer Theologe. Obwohl er zeitlebens als Pfarrer im Dienst der Kirche stand, sympathisierte er immer mit dem Radikalen Pietismus und unterhielt Kontakte zu vielen Separatisten.
Dennoch schlug sein Herz auch für das Tüfteln. Deshalb kann man ihn auch als Ingenieur, Mechaniker und Erfinder bezeichnen, der Bahnbrechendes geschaffen und erfunden hat. Er gilt mit diesen Arbeiten als Begründer der feinmechanischen Industrie in der Region Zollernalbkreis und insbesondere in Albstadt.
Ausgehend von seinem Interesse für die Astronomie fertigte er Uhren mit astronomischem Bezug, entwickelte sich zu einem der besten Uhrmacher. Er fertigte u.a. Taschenuhren, Sonnenuhren, Barometer, Blitzableiter und hydrostatische Waagen.
Zum Stichwort "Waagen" ist dann eine seiner ganz großen Erfindungen, nämlich die der "gewichtslosen Neigungswaage" zu nennen: Sie ist letztendlich Ausgangspunkt zur bedeutsamen Waagenindustrie in der Region Zollernalb, die heute weltweit hohes Ansehen genießt.
Auch die Konstruktion einer Rechenmaschine, die seinerzeit alles andere in den Schatten stellte und bis zu 14-stellige Ergebnisse errechnen konnte, ist als bedeutendes Resultat aus dem beispielhaften und zutiefst beeindruckenden Schaffen des "Mechaniker-Pfarrers" hervorgegangen.
Philipp Matthäus Hahn ist damit als innovativer und kreativer Wissenschaftler zu einem der bedeutenden Väter der mess- und präzisionstechnischen Industrie geworden. Er ist gleichermaßen klassisches Beispiel für die bescheidene und arbeitsame "schwäbische Mentalität". Seine Vorbildfunktion hat die Philipp-Matthäus-Hahn-Stiftung, die im 250. Geburtsjahr Hahns gegründet wurde, mit der Namensgebung zu seinen Ehren aufgegriffen.
Im Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Albstadt-Onstmettingen, Albert-Sauter-Str. 15, können das Leben Hahns bildhaft nachvollzogen und viele seiner Werke besichtigt werden. Die Stadt Kornwestheim verleiht im Abstand von drei Jahren den Philipp-Matthäus-Hahn-Preis für hervorragende Arbeiten auf den Gebieten der Theologie, der Kirchengeschichte und der Naturwissenschaften.
--> Beschreibung aus dem Text der "Philipp-Matthäus-Hahn-Stiftung" Albstadt http://www.fh-albsig.de/pmhs/
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