Philipp Jeningen
Philipp Jeningen, gen. "der gute Pater", (* 5. Januar 1642 in Eichstätt; † 8. Februar 1704 in Ellwangen) war ein deutscher Jesuit, Volksmissionar und Mystiker.Am 5. Januar 1642 in Eichstätt als viertes Kind des Goldschmieds und Bürgermeisters Nikolaus Jeningen geboren, studierte er in Ingolstadt und trat 1663 in den Jesuitenorden ein. Sein größter Wunsch war es, nach Indien in die Mission zu gehen und damit seinem großen Vorbild Franz Xaver zu folgen. Obwohl er immer wieder darum bat, verfügten seine Ordensoberen, dass er für die Mission in der Heimat tätig werden sollte und schickten ihn nach Mindelheim und Dillingen. 1680 kam er nach Ellwangen an der Jagst, wo er 24 Jahre unermüdlich tätig war. Auf dem Schönenberg bei Ellwangen errichtete er eine große Wallfahrtskirche, das Geld dafür bettelte er selbst zusammen, und wirkte als Volksmissionar lehrend und predigend in der weiteren Umgebung.
Er überzeugte weniger durch seine Predigttalent - er galt eher als einfältiger Redner - sondern durch seinen asketischen Lebenswandel, er schlief auf dem nackten Fußboden, und durch seine Liebenswürdigkeit, die ihn im ganzen Umkreis, vor allem aber bei den Kindern, beliebt machte.
Der "gute Pater" Jeningen starb, als Heiliger verehrt und sehr betrauert, am 8. Februar 1704 in Ellwangen. Der Seligsprechungsprozess wurde 1945 in Rom eingeleitet. 1989 wurde der "heroische Tugendgrad" festgestellt, so dass Philipp Jeningen seither "ehrwürdiger Diener Gottes" genannt werden darf.
Nach ihm sind heute Strassen und Plätze in Ellwangen, Eichstätt und Umgebung benannt.