Paolo Conte
Paolo Conte (* 06. Januar 1937 im norditalienischen Asti) ist ein weltbekannter italienischer Chansonsänger, Jazzmusiker und Komponist. Der gelernte Rechtsanwalt mit Doktortitel hatte außerdem bereits Ausstellungen in eigener Druckgrafik und Malerei.
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2 Sein Begleit-Jazzorchester 3 Einordnung 4 Diskographie 5 Weblinks |
Der Sohn eines Notars begeisterte sich schon in seiner Jugend für den Jazz. Neben seinem Jurastudiumstudium, dass er mit einer Doktorarbeit abschloss, begann er in diversen Jazz-Combos zunächst als Vibraphonist zu spielen. Er übernahm die Anwaltskanzlei seines Vaters nach dessen Tod. 1964 begann er, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Giorgo, Eigenes zu komponieren und aufzuschreiben, zunächst ohne Text später mit. Der Durchbruch kam als Adriano Celentano von ihm geschriebene Lieder interpretierte, darunter "Azzurro", das schnell zum Klassiker auch außerhalb Italiens avancierte. Er schrieb weitere erfolgreiche Lieder, die unter anderem von Patty Pravo, Enzo Jannacci, Bruno Lauzi interpretiert wurden.
Der Erfolg bestärkte ihn, trotz seiner etwas kratzigen Stimme selbst zu singen. 1974 brachte er sein Debütalbum "Paolo Conte" heraus. Der nationale Durchbruch als Sänger gelang ihm jedoch erst 1979 mit seinem Album Un gelato al limon. Nach und nach gewann er auch im europäischen Ausland an Renommee. Seine Vorliebe für Frankreich und dessen Hauptstadt Paris, das er immer wieder in seinen Liedern erwähnte, führte dort in den 80ernn und 90ernn zu ausverkauften Sälen en Masse. So schaffte er es offenbar, in fünf aufeinander folgenden Tourneen in Frankreich, den Saal des legendären Chansontempels Olympia in Paris insgesamt drei Wochen lang voll zu bekommen.
Aus dem Jahr 1989 gibt es ein publiziertes Live-Konzert-Video "Paolo Conte - Nel Cuore Di Amsterdam" (= im Herzen von Amsterdam), das seine Combo im Royal Theâtre Carré zeigt.
Seine Tourneen führten ihn außerdem mehrfach nach Kanada, Spanien, Griechenland, die Niederlande, Belgien, das "United Kingdom", die Schweiz, Österreich und natürlich Deutschland. In den USA erfüllte sich sein Wunsch, im New Yorker Jazzheiligtum, dem historischen Blue Note Club, einen 2-nächtigen Auftritt zu arrangieren.
Biographie
Im Jahr 2000 verwirklichte er einen alten Traum, vertonte seine Sicht des frühen 20. Jahrhunderts, als das Gesellschaftspublikum in Europa erstmals mit "Schwarzer Musik" aus den USA Berührung hatte. Der Plot des Musiktheatersstücks spielt, versteht sich, in Paris. Er trat auf im Théâtre des Champs Elysées.
Das 2003er Album "Reveries" (= Tagträumereien) erschien auf dem prestigeträchtigen Label Nonesuch (Ry Cooder; Bill Frisell;...) und zielte auch ein wenig auf die Eroberung des anspruchsvolleren Sektors des US-amerikanischen Markts.
Im Jahr 2004 gab er bisher Konzerte in Italien und Nachbarländern. Am 22. Juli 2004 kommt ein Auftritt im schweizerischen Locarno auf der "Piazza Grande".
Seine Begleitmusiker auf den oft ausgedehnten Tourneen umfassen ein kleines Jazzorchester und sind von ihm "handverlesen", oft junge Talente. Zuletzt laut seiner Webseite:
Seine Lieder sind eine eigenständige Mischung aus Chanson und Jazz. Manche waren populär und einfach verständlich genug, um auch als Schlager in den nationalen Charts erfolgreich zu sein. Seine ausgefeilten, bildhaften Texte erzählen von Städten, Liebschaften oder Menschen, mal in einem melancholischen mal einem lakonischem Tonfall, fast immer begleitet von pointierter Ironie. Conte singt auch auf Spanisch, Französisch und Englisch, obwohl er gelegentlich von sich behauptete, diese Sprachen nicht zu beherrschen. Gerüchteweise hat Conte, der manchmal von Boulevardschreibern als "Chansons singender Anwalt" geschmäht wurde, seine Tätigkeit als Rechtsanwalt seit langem aufgegeben.
Paolo Conte schrieb die Musik zum Film "Scherzo del destino in agguato dietro l'angolo come un brigante da strada" (1983) von Lina Wertmüller. Weitere seiner Lieder wurden in etlichen Filmen verwendet. Neben der professionellen Musik hat Conte seit 2000 in London fast ein Dutzend Ausstellungen mit eigener Druckgrafik und Malerei ausgerichtet.
Sein Begleit-Jazzorchester
Einordnung
Diskographie
siehe auch: Chanson, Olympia (Paris)Weblinks