Palatin
Der Palatin (lateinisch: Mons Palatinus, italienisch: Monte Palatino) ist einer der sieben Hügel Roms und wohl der erste Hügel, der besiedelt wurde. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr fanden sich auf dem Palatin menschliche Ansiedelungen.
Nach der Gründungslegende Roms führten die Brüder Romulus und Remus zur Entscheidung, wer über Rom herrschen sollte, eine Vogelschau durch, Romulus auf dem Palatin, Remus auf dem Aventin. Da Romulus als Sieger ausgerufen wurde, gilt der Palatin zugleich auch als legendärer Gründungsort der Stadt.
Seit dem 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. wurden auf dem Palatin Tempel errichtet. Erhalten sind heute unter anderem noch Überreste des Tempels der Kybele und des Apollon. Seit dem Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. avancierte der Palatin zum Wohnviertel wohlhabender Römer. In der Zeit der Republik hatten hier viele Aristokraten, darunter Konsuln, Volkstribune und Redner, ihre Häuser. Seit Augustus residierten hier auch viele römische Kaiser. Zu sehen ist heute unter anderem noch der überdimensionale Palastkomplex des Domitian, die Domus Flavia, das Regierungs- und Repräsentationsgebäude, sowie die Domus Augustiana, das Wohngebäude des Kaisers.
Im 16. Jahrhundert wurde der Palatin zum Parkidyll umgestaltet. Zwischen den Ruinen entstanden die Farnesischen Gärten.
Aus dem Wort palatin entwickelte sich der italienische Begriff palazzo, der französische palais, der englische palace und der deutsche Palast.