Neuraminidase-Hemmer
Neuraminidase-Hemmer bzw. Hemmstoffe der Neuraminidase sind Medikamente, die jenes Oberflächenprotein hemmen, das die Antigenität verschiedener Bakterien und Viren mit bestimmt.
Vertreter
Der erste - zur Behandlung der Influenza - zugelassene Wirkstoff dieser Substanzklasse war Zanamivir, der von GlaxoSmithKline als Relexa® vertrieben wird, muss inhaliert werden und kann bei Personen mit Asthma bronchiale oder COPD zu Bronchospasmen führen.
Oseltamivir, als Tamiflu® von der Hoffmann-La Roche AG vertrieben - hat den Vorteil, als Kapsel oder Suspension peroral eingenommen zu werden, was die Verteilung des Medikamentes über die Blutbahn erlaubt und ausreichende und konstante Mengen an allen Orten der Virusvermehrung ermöglicht.
Beide Medikamente eignen sich besonders für Personen, die aufgrund einer bekannten Hühnereiweiß-Allergie nicht geimpft werden können. Geeignet sind sie auch zur Infektprophylaxe, ersetzen hier jedoch die Influenza-Impfung nicht.
Wirksamkeit
Die Dauer der Erkrankung wird jeweils um ungefähr einen Tag verkürzt, sofern das Medikament innerhalb der ersten zwei Tage nach Erkrankungsbeginn eingenommen wurde. Als problematisch muss erachtet werden, dass die Diagnose einer Influenza oft schwer zu stellen ist und auch bei harten Einschlusskriterien ungefähr ein Drittel der Patienten das Medikament einnehmen wird, ohne einen Nutzen davon zu haben. Dies deshalb, da viele banale Infekte, die durch andere Viren ausgelöst werden, v.a. zu Beginn der Erkrankung grippeähnliche Symptome bieten können, auf diese Medikamente wegen des Fehlens der Neuraminidase bei den entsprechenden Viren aber nicht ansprechen.Weblinks
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