Muddy Waters
Muddy Waters (*4. April 1915 in Rolling Fork, Mississippi, † 30. April 1983 in Westmont, Illinois) war einer der einflussreichsten US-amerikanischen Bluesmusiker.Er wurde als McKinley Morganfield geboren. Da die Familie in der Nähe eines kleinen Nebenflusses des Mississippi namens Deer Creek wohnte und er oft in diesem spielte, bekam er von seiner Schwester den Spitznamen Muddy Waters. Im Alter von drei Jahren verlor er seine Mutter und wuchs fortan bei seiner Großmutter auf. Als Jugendlicher lernte er Mundharmonika und Gitarre spielen und trat auf zahlreichen Tanzabenden auf. Im Jahre 1941 nahm er für den Volkskundler Alan Lomax zusammen mit seinem Lehrmeister Son Sims volkstümliche Stücke auf. Dies wiederholte sich 1942. Diese Aufnahmen verschwanden zwar im Archiv des Kongresses, Muddy war aber auf den Geschmack gekommen und schlug eine musikalische Laufbahn ein.
1943 zog er nach Chicago. Durch Big Bill Broonzy gelangte er schließlich in den Blues-Club Sylvio´s, wo auch Musiker wie Sonny Boy Williamson oder Tampa Red auftraten. In den nächsten drei Jahren war er auch häufig im Studio, was seiner Karriere allerdings noch nicht zuträglich war. 1947 spielte er mit dem Pianisten Sunnyland Slim zusammen. Als dieser einen Termin bei der Plattenfirma Aristocrat hatte, ließ er Muddy Waters suchen, damit er ihn begleiten konnte. Auch diesmal wurde daraus kein Hit. 1948 bekam Muddy eine weitere Chance und er spielte das Stück I can´t be satisfied, welches er schon Alan Lomax zu besten gegeben hatte, vor. Obwohl dieses Stück ganz anders war, als die gängigen Bluesstücke dieser Zeit, wurde es ein Erfolg. Zunächst spielte Muddy die weiteren Stücke in einer recht kargen Besetzung ein. Da man allerdings für Live-Auftritte eine Band benötigte, wurden einige Musiker zusammengesucht. Den Grundstein für eine recht erfolgreiche Band bildeten schließlich Jimmy Rogers, Elgin Evans, Walter Jacobs und Otis Spann.
Die Besetzung der Band wechselte mehrmals. Trotzdem wuchs der Erfolg der Band, so dass sie bald auch außerhalb der USA bekannt wurden. 1958 spielte man in England, 1960 war man auf dem Newport Jazz Festival und 1963 spielten sie auf dem American Folk Blues Festival mit. 1964 folgte noch einmal eine Europatournee. In den USA ließ in dieser Zeit das Interesse nach. Am Ende der 60er Jahre allerdings änderte sich dies, da viele Musiker ihn als Vorbild sahen. 1969 wurde Muddy bei einem Autounfall schwer verletzt und musste monatelang mit Krücken gehen. In den 70ern verlegte er sich hauptsächlich auf Liveauftritte und veröffentlichte erst 1977 ein weiteres Album mit dem Namen Hard again. 1979 trat er dann nochmals in London auf.
Am 29. April 1983 feierte der Marquee Club in London mit Künstlern wie Alexis Korner, Charlie Watts oder Bill Wyman sein 25-jähriges Bestehen. Sie spielten an diesem Abend die Musik von Muddy Waters ohne zu ahnen, dass dies bereits ein Nachruf auf ihn war. Am nächsten Tag wurde der Tod von Muddy Waters bekannt gegeben.