Monarchianismus
Monarchianismus (von griechisch μoνoς monos, eins und αρχεω archeo herrschen) ist eine nicht-orthodoxe christliche Gottesvorstellung. Gemeinsam ist den Monarchianisten ein strenger Monotheismus und strikte Ablehnung der Trinität.Der Ausdruck Monarchianismus wird erstmals von Tertullian verwendet, um die zu bezeichnen, die die Einheit Gottes vor der Dreiheit (Trinität) beschützen wollen.
Monarchianismus gibt es in zwei unterschiedlichen Varianten, die sich historisch bekämpft haben
- dynamischer Monarchianismus auch als Adoptionismus bezeichnet
- modalistischer Monarchianismus auch als Modalismus, Patripassianismus oder Sabellianismus bezeichnet
Dynamischer Monarchianismus
Dynamischer Monarchianismus oder Adoptionismus geht von einem Monotheismus von Gott dem Vater aus. Jesus Christus wird als normaler Mensch angesehen, der bei seiner Taufe mit dem Heiligen Geist begabt und sozusagen von Gott als Sohn adoptiert wurde.Diese Sichtweise wurde erstmals etwa 190 in Rom von Theodotus von Byzanz vertreten und dann auch von dessen Nachfolger Artemon, der argumentierte, dass diese Lehre aus der apostolischen Tradition stamme. Artemon wurde von Hippolytus zurückgewiesen, der die Lehre als innovativen Versuch verurteilte, die Schrift gemäß hellenistischer Logik zu rationalisieren.
Wahrscheinlich ist, dass auch Paul von Samosata eine fortgeschrittenere Version dieses dynamischen Monarchianismus vertrat. Er bezeichnete den Logos als die inhärente Vernunft Gottes, was ihn dazu führte, eine Doktrin der homoousia (Wesensgleichheit) des Logos und des Vaters zu formulieren, die notwendigerweise die persönliche Präexistenz des Logos verneinte. Von daher wurde vom Konzil von Antiochia 268 sowohl diese Lehre als Ganzes als auch der Gebrauch des Wortes homoousia verurteilt. Um den dynamische Monarchianismus konsequent auszuführen, lehrte Paul auch, der Heilige Geist sein kein persönliches Wesen sondern einfach eine Manifestation der Gnade des Vaters.
Heute wird dynamischer Monarchianismus z.B. von den Zeugen Jehovas, Christadelphians, The Way International und Unitariern vertreten.
Eine ausgefeiltere Form des Modalismus wurde im frühen dritten Jahrhundert von Sabellius in Rom gelehrt und bekam daher den Namen Sabellianismus. Sabellius lehrte die Existenz eines göttlichen Monaden, den er huiopator nannte, der durch einen Prozess der Expansion sich als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbarte: Als Vater offenbarte er sich als Schöpfer und Gesetzgeber. Als Sohn offenbarte er sich als Erlöser. Als Geist offenbarte er sich als der Geber der Gnade. Dies waren drei Modi, die die gleiche göttliche Person offenbarten. Der Logos war für Sabellius, wie für Paul von Samosata eine Manifestation der Vernunft Gottes.
Sabellianismus wurde 262 von einer Synode in Rom verurteilt.
Der Modalismus wird heute von manchen Gruppen der Pfingstbewegung und von der Vereinigten Apostolischen Kirche vertreten.
Modalistischer Monarchianismus
Auch der modalistische Monarchianismus oder Modalismus vertritt die Auffassung, dass der Ausdruck theos, Gott, nur für die Person des Vaters gelte. Im Gegensatz zum dynamischen Monarchismus, versucht der Modalismus jedoch ebenfalls von der vollen Gottheit des Sohnes zu sprechen. Die frühesten Monarchisten im 2. und 3. Jahrhundert wie Noetus und Praxeas erreichten dies, indem sie den Sohn mit dem Vater identifizierten. Dies führte zur Anklage wegen Patripassianismus (Leiden des Vaters), was zu einer anderen Bezeichnung für Modalismus wurde. Patrianismus lehrt, dass es der Vater war, der Mensch wurde, von einer Jungfrau geboren wurde und der am Kreuz litt und starb. Praxeas versuchte, das zu modifizieren, indem er einen Unterschied machte zwischen dem Christus, der der Vater ist, und dem Sohn, der ein schlichter Mensch ist. Auf diese Weise litt der Vater mit dem menschlichen Jesus.