Mindener Straßenbahn GmbH
Die Mindener Straßenbahn GmbH, zwischen 1914 und 1928 Straßenbahn Minden GmbH und ab 1928 Elekrizitätswerke Minden-Ravensberg GmbH ist ein Nahverkehrsunternehmen in der Stadt Minden. Sie betrieb zwischen dem 7. September 1893 und dem 7. Dezember 1920 eine Dampfstraßenbahn, zwischen dem 8. Dezember 1920 und dem 29. Dezember 1959 eine elekrtische Straßenbahn und zwischen dem 19. Dezember 1953 und dem 20. Juli 1965 Obuslinien in Minden. Die Spurweite der Straßenbahn betrug 1000 mm und wurde mit 600 Volt betrieben.
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Geschichte
Straßenbahn
Ab dem Jahr 1892 sollte der Staatsbahnhof und die Innenstadt von Minden mittels einer Pferdebahn verbunden werden. Da die Aufsichtsbehörde dem Vorhaben der Stadt aufgrund der engen Straßen nicht zustimmte, wurde am 1. Dezember 1892 eine Pferdeomnibuslinie eröffnet. Als 1889 der Landtag der Provinz Westfalen beschloss, dem 1888 verstorbenen Wilhelm I an der Porta Westfalica ein Denkmal zu errichten und den Bau 1892 begann, rief die Stadt Minden am 8. Juli 1892 eine Bürgerversammlung ein, um den schon seit einiger Zeit geplanten Bau einer Bahnverbindung zwischen Minden und Porta Westfalica umzusetzen. Am 8. Oktober 1982 wurde mit einem Aktienkapital von 150.000 Reichsmark die Mindener Straßenbahn GmbH gegründet. Diese erhielt am 15. Mai 1893 die Konzession für den Bau und den Betrieb einer Kleinbahn und begann Ende Juli des selben Jahres mit dem Bau der Strecke.
Die Bahn wurde am 31. August 1893 bautechnisch abgenommen und am 7. September feierlich mit zwei Sonderzügen eröffnet. Als sich der Anschluss der Bahn in Minden an eine Pferdebahn wieder nicht umsetzen ließ, begann man mit der Planung von weiteren Linien im Umland von Minden. Folgende Linien waren geplant:
- Minden - Eickhorst - Lübbecke mit rund 23 Kilometern
- Gehlenbeck - Frontheim - Hille - Minden mit rund 30,5 Kilometern
- Minden - Stemmer - Friedewalde - Uchte mit rund 17 Kilometern
- Nordhemmern - Lavesloh - Essern - Rahden mit rund 25 Kilometern
- Minden - Uchte 1898
- Minden - Lübbecke 1903-1907
- Kutenhausen - Wegholm 1915
- Minden - Kleinbremen 1918-1921
Am 26. März 1914 wurde die Straßenbahn Minden GmbH gegründet. Anteilseigner waren die Stadt Minden, die Provinz Westfalen und (zeitweise) der Kreis Minden. Die GmbH erwarb die Mindener Straßenbahn GmbH und begann mit der Elektrifizierung der Strecke. Zudem wurden neue Strecken in der Stadt begonnen. Zwischen dem 1. Februar und dem 17. März 1923 wurde die Bahn aufgrund der hohen Inflation eingestellt. Daraufhin pachtete der Bauunternehmer Weber aus Porta Westfalica die Bahn und führte den Betrieb auf eigene Rechung weiter. Am 1. April 1924 wurde der Pachtvertrag wieder gekündigt und die GmbH konnte die Fahrten wieder unter eigener Regie durchführen.
1926 gaben der Kreis, 1928 die Stadt und die Provinz Westfalen ihre Anteile an der Bahn an die Elekrizitätswerke Minden-Ravensberg GmbH ab, welche daraufhin seit dem 6. Juni 1928 die alleinigen Eigentümer sind.
Am 15. Oktober 1928 wird die Strecke Poos–Friedhof und am 15. Dezember 1929 die Strecke Minden–Notthorn eingeweiht. Dies waren die letzten Streckenverlängerungen der Straßenbahn. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Verkehr zwischen dem 3. April 1945 und 1. Juni 1945 vollständig eingestellt.
Nach dem Krieg betrieb die GmbH insgesamt vier Linien. Da abseits der Strecken neue Siedlungen entstanden und der Individualverkehr die auf weite Strecken noch eingleisige Strecke stark beeinträchtigte, beschloss man die Straßenbahn einzustellen. Zwischen dem 1. November 1956 und dem 29. Dezember 1959 wurden alle Linien der Mindener Straßenbahn stillgelegt.
Als am 19. Dezember 1953 die Strecken zwischen Domeck und Minden sowie Holzhausen und Hausberge eingeweiht wurden, war noch eine Umstellung des Straßenbahnbetriebes auf den Omnibusbetrieb geplant. Es folgten am 24. Mai 1954 und im Herbst 1954 noch zwei weitere Streckeneröffnungen. Am 20. Juli 1965 wurde der Omnibusbetrieb eingestellt und vier der fünf Busse nach Solingen verkauft. Der Omnibus hat keine einzige Straßenbahnstrecke je befahren.
Obus
Siehe auch: Liste der ehemaligen Straßenbahnen