Mandschu-tungusische Sprachen
Die Mandschu-tungusischen Sprachen sind eine Sprachfamilie in Nord- und Ostasien. Andere Bezeichnungen dieser Sprachfamilie sind: Manschutungusisch, Manjutunguisch, Tungusisch, Tunguso-manschurusch. Es bestehen gemeinsame Züge mit den Turksprachen und den mongolischen Sprachen (Agglutination, Lexik u.s.w.). Jedoch ist eine Verwandtschaft umstritten (altaische Sprachen). Die Zahl der Sprecher dieser Sprachen dürfte die 100.000 kaum überschreiten. Sie sind heute Teilen in Russlands, der Mongolei und der Volksrepublik China verbreitet. Siehe auch: Mandschu-tungusische Völker
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Die ewenische Sprache (Alte Bezeichnung: Lamutisch) ist in Nordost-Sibrien verbreitet.
Einzelsprachen
Die Anzahl und Benennung der Einzelsprachen variiert je nach Standpunkt der jeweiligen Wissenschaftler.
Die Definition von relativ nahe verwandten Varianten als Sprachen folgt in einigen Fällen politischen Vorgaben.
Alle unten aufgeführten Sprachen sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Es werden 2 oder 3 Untergruppen unterschieden.Ewenkisch und Ewenisch
In vielen Teilen Sibiriens, einigen Regionen der Mongolei und im außersten Nordosten der Volksrepublik China wird die ewenkische Sprache gebraucht. Es ist das Tungusische im engeren Sinne. Ewenkisch weist viele regionale Varianten auf, die von kaum mehr als 10000 Menschen auf einem Gebiet das größer als Europa ist gesprochen werden. "Amur-Sprachen"
In den zu Russland gehörenden Regionen am Unterlauf des Amur sind folgende Sprachen verbreitet:
Manschu-tungusische Sprachen Chinas
In der Mandschurei wird in zwei Dörfern noch die mandschurische Sprache (Manju) gesprochen. Die übergroße Mehrheit der über 10 Millionen Mandschuren der Volksrepublik China sprechen heute Varianten der chinesischen Sprache. Die mandschurische Sprache war eine der Amtssprachen der Qing-Dynastie (1644-1911). Die Xibe-Sprache (Sibe), die sich aus dem Mandschurischen entwickelt hat ist heute in Xinjiang verbreitet.
Die in der zu China gehörenden Inneren Mongolei gesprochene solonische Sprache wird häufig als Variante des Ewenkischn angesehen.
Die Sprache der Hezhen und Kile (möglicherweise nur eine andere Bezeichnung für die gleiche Sprache) steht dem Nanaischen nahe und wird in der Mandschurei gesprochen.
Dort ist auch die Sprachen der Oroqen (nicht mit dem Orokischen identisch) in gebrauch, die wiederum auch als Variante des Ewenkischen betrachtet werden kann.
Ausgestorben ist die im Mittelalter in Nord-China (Jin-Dynastie 1114-1234) als Schrift- und Amtssprache gebrauchte Sprache der Dschurdschen (Jurcen).
Tungusisches Tatarisch?
Im Zusammenhang mit dem Nanaischen, aber auch in Bezug auf mittelalterliche tungusische Ethnien und Konföderationen taucht die Bezeichnung Tataren/Tatarisch auf. Dadurch sind Verwechslungen mit der tatarischen Sprache und mittelalterlichen Varianten des Mongolischen möglich.