Magnum Photos
Magnum Photos ist eine Fotoagentur, die 1947 von den fünf berühmten Fotografen Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, David Seymour (Chim), George Rodger und William Vandivert in Paris gegründet wurde. Zu den weiteren ursprünglichen Anteilseignern zählten noch Maria Eisner und Rita Vandivert. Der Legende nach spielte bei der Namensgebung eine Magnumflasche Champagner eine Rolle, die anlässlich der Gründung getrunken worden sein soll.
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2 Aktuelle Situation |
Das zum Zeitpunkt der Gründung erworbene Prestige der Kriegsphotographen trug mit
dazu bei, dass sich Magnum verwirklichen ließ. Zum einem gab es in der 30er Jahren eine Fülle neuer Fotoillustrierter ( z.B. Life, Time), die einen großen Bedarf an neuen Bildern hatten und mit Vorliebe aus den Krisengebieten berichteten, zum anderen waren große Teile der Welt fotografisch unerschlossen, so daß man als Reportagefotograf, wie George Rodger es einmal formulierte, "...Bilder über alles und jeden machen konnte, und die Magazine rissen sich darum,...". Außerdem machten technische Entwicklungen wie kleinere, handlichere Kameras und empfindlicheres Filmmaterial die Photographen flexibler.
Die Agentur wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, in einer Kooperative humanistisch
gleichgesinnter Fotografen selbstständig organisiert und unabhängig zu sein.
Unabhängigkeit bedeutete für sie vor allem nicht der Willkür der Bildredakteure und den Sachzwängen des Layouts zu unterliegen. So sollte kein Fotograf z.B. in aller Eile über die Krise am Suezkanal berichten müssen, wenn er sich lieber monatelang mit
Schafzüchtern in Neuseeland beschäftigen wollte.
Unter Humanismus verstanden sie, das aus dem Verantwortungsgefühl und Respekt des Fotografen gegenüber der Welt und ihren Menschen Bilder entstehen können, die einen weltverbessernden, erzieherischen Einfluss haben können.
Zudem formulierten sie Forderungen zum Umgang mit ihren verkauften Bildern, die das
begründeten, was uns heute als Urheberrecht vertraut ist: Der Name des Fotografen musste bei jeder Veröffentlichung angegeben werden, Bilder durften nicht beschnitten werden und die Rechte am Bild blieben beim Fotografen, wodurch sich die Vermarktungsmöglichkeiten verbesserten, da Bilder mehrfach verkauft werden konnten.
Zur Umsetzung ihrer Ziele brachte jedes Gründungsmitglied 400 Dollar ein, um erste
Reisen und Projekte finanzieren zu können. Robert Capa übernahm die Präsidentschaft bis zu seinem Tod in Indochina 1954. Als Präsident blieb er allerdings ein Gleicher unter Gleichen, denn von Beginn an war Magnum demokratisch organisiert.
Sowohl über die Aufnahme neuer Mitglieder, als auch über die Verwendung der
Einnahmen wurde gemeinschaftlich abgestimmt. 40% der Einnahmen aus verkauften
Bildern bleiben bei Magnum.
Vom Verkauf der Bilder an Zeitschriften alleine kann sich die Agentur aber schon lange nicht mehr finanzieren, inzwischen zählt der Verkauf von Büchern, Postkarten und Vintage-Prints zu den weiteren Standbeinen.
Aus diesem Grund wurde 1988 eine Kulturabteilung ins Leben gerufen, welche Buch- und
Ausstellungsprojekte rund um den Globus organisiert.
Derzeit zählt Magnum ca. 40 Mitglieder und 16 Korrespondenten, mit Niederlassungen
in Paris, London, New York und Tokio. Trotz der allgegenwärtigen Präsenz von Fernsehteams und Kameras, die unverzüglich über die Krisenherde und entlegendsten Gebieten unserer Welt
berichten können, hat sich Magnum einen hohen Stellenwert in der Berichterstattung
bewahren können.
Magnum-Fotografen wie beispielsweise Paul Fusco haben nicht den Ruf, mal eben ein paar aufsehenerregende Bilder zu "erbeuten" und dann wieder zu verschwinden; nicht selten werben sie beharrlich lange Zeit um das Vertrauen ihrer "Objekte".
Weitere namhafte Mitglieder sind bzw. waren (unter anderen): Werner Bischof, Rene Burri, Elliott Erwitt, Martine Franck, Leonard Freed, Philippe Halsman, Thomas Höpker, Josef Koudelka, Inge Morath, Marc Riboud, Eugene W. Smith, Paul Fusco, Bruce Davidson; ausgestiegen: James Nachtwey.Geschiche und Entwicklung
(Robert Capa)Aktuelle Situation