Madeirawein
Madeira ist eine geschützte Bezeichnung für den Südwein der Insel Madeira.Nach den Regeln des Instituto Do Vinho Da Madeira (Weininstitut von Madeira) gelten folgende 4 Rebsorten als "edel", die gleichzeitig jede für einen bestimmten Stil stehen:
- Sercial - säurebetont und trocken
- Verdelho - halbtrocken
- Bual oder Boal - halbsüß
- Malvasia oder Malmsey - süß und üppig
- dry (trocken)
- medium-dry (halbtrocken)
- medium-sweet (halbsüß)
- sweet (süß)
Selten zu finden aber ebenfalls zugelassen sind die Rebsorten Terrantez und Bastardo. Beide erreiche höchste Qualitäten, Terrantez eher trocken, Bastardo eher üppig.
Der Madeirawein entstand angeblich zufällig. Nachdem der Gärprozeß, ähnlich dem Portwein, der besseren Haltbarkeit wegen mit Branntwein abgebrochen wurde, berichteten Seeleute, daß der Wein nach dem Transport durch die Tropen den Geschmack zum positiven änderte. Dieser Transport wurde fortan gezielt durchgeführt und wird heutzutage durch drei- bis fünfmonatige Lagerung bei (meistens künstlich erzeugten) 45°C bis 75°C ersetzt. Die klassische Canteiro-Methode, bei der der aufgespritete Jungmadeira im Holzfass unter dem Dach der Adega auf natürlche Art und Weise dem karamelisierenden Effekt der Hitze ausgesetzt wird, ist heute aus wirtschafltichen Gründen sehr selten geworden. Allein der Volumenverlust von rund 3% pro Jahr im Holzfass führt über die oft jahrzehntelange Reifelagerung zu erheblichen Kostennachteilen ggü. der schnellen, verlustfreien Erhitzung im Betontank der großen Erzeuger. Eine der letzten echten Canteiro Adegas ist ABSL, Adega de Baros e Soussa Ltd in Funchal.
Die Lagerung bzw. der Ausbau erfolgt ähnlich dem spanischen Sherry im Solera-Verfahren in Eichenholzfässern. Jahrgangsweine werden nur selten produziert. Aufgrund des vorgenannten Herstellungsvoganges zählt Madeira zu den haltbarsten Weinen überhaupt. Der Alkoholgehalt liegt, je nach Sorte, zwischen 17 und 22 %Vol. Der Madeira wird zu den Dessertweinen gezählt.