Lewis-Base
Das Konzept einer Definition von Säuren und Basen, die unabhängig von Protonen ist, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Gilbert Newton Lewis eingeführt (siehe auch Definitionen für den Begriff Säure).Lewis-Basen sind Atome oder Moleküle, die ein freies Elektronenpaar besitzen, dass zur Ausbildung einer kovalenten Bindung (Atombindung) geeignet ist. Im Gegensatz zur Lewis-Säure ist eine Lewis-Base ein Elektronenpaardonator und besitzt mindestens ein freies Elektronenpaar.
Typische Lewis-Basen sind z.B. NH3, H2O, F-, CN- oder CO.
Im Gegensatz zur Säuredefinition nach Brönsted, bei der die Stärke einer Säure oder Base uber ihren pK-Wert quantifiziert wird, erfolgte für Lewis Säuren und Basen zunächst nur eine qualitative Klassifizierung nach hart und weich (Pearson Konzept), was eine Vorhersage bei Komplexbildungsreaktionen zulässt.
Ein Säure-Base Produkt nach Lewis kann als Säure-Base-Komplex, Koordinationsverbindung oder auch als Elektronenpaar-Akzeptor-Donator-Komplex bezeichnet werden. Lewis Basen sind in Komplexen typische Liganden für Zentralatome (siehe auch Komplexchemie).
Im Gegensatz zu einer Redoxreaktion, bei der ebenfalls Elektronenakzeptoren und Donatoren beteiligt sind, findet ber der Lewis Säure-Base Reaktion nur der teilweise Übergang eines Elektronenpaares unter Ausbildung einer kovalenten Bindung statt, d.h die Oxidationsstufen der beteiligten Reaktionspartner ändern sich bei der Reaktion nicht.