Konradiner
Bei den Konradinern handelt es sich um den wissenschaftlichen Sammelbegriff für ein fränkisches Grafengeschlecht aus dem 8. bis 11. Jahrhundert, das vom Lahngau aus im mittleren Ostfränkischen Reich (Hessen und Thüringen) eine eigene Machtstellung aufbaute.Den Namen erhielt die Familie nach Konrad dem Älteren und dessen Sohn Konrad dem Jüngeren, der 906 zum Herzog von Franken ernannt wurde. 911 wurde Konrad der Jüngere in Forchheim zum ostfränkischen König gewählt und beendete damit die Herrschaft der Karolinger im ostfränkischen Königreich.
Als nach seinem Tod aber die Königskrone an die sächischen Herzöge (Ottonen) überging, fiel die Familie wieder auf das Machtniveau eines Stammesherzogs zurück. Die Aufstände, den Konrads Bruder Eberhard, sein Nachfolger im Herzogtum Franken, gegen den neuen König und späteren Kaiser anzettelte, endeten 939 mit dem Tod Eberhards, dem Verlust des Herzogtums und dem Versinken in die Bedeutungslosigkeit, obwohl es der Familie gelang, das Herzogtum Schwaben, das man 926 geerbt und wieder verloren hatte, 982 wieder zu erwerben und noch bis zum Jahr 1012 zu behalten.
Die Konradiner starben 1036 nach dem Verlust auch der letzten Grafschaft im Mannesstamm aus.
Die wesentlichen Mitglieder der Familie sind: (die Einrückungen bedeuten eine Eltern-Kind-Beziehung in der Senkrechten, Geschwister haben folglich die gleiche Flucht in der Senkrechten.)
- Gebhard, Graf im Niederlahngau
- Konrad der Ältere, Graf im Oberlahngau, † 906
- Eberhard, Graf im Niederlahngau, † 902
- Konrad, Graf im Niederlahngau, † 948
- Gebhard, Graf in der Wetterau, um 904 Herzog von Lothringen, † 910
- Rudolf, Bischof von Würzburg, † 908