Franken (Herzogtum)
Das Herzogtum Franken war eines der Stammesherzogtümer des Karolingerreiches und ostfränkischen Reichs. Sein Gebiet umfasste das heutige Hessen, das nördliche Baden-Württemberg, Thüringen südlich des Rennsteigs , weite Teile von Rheinland-Pfalz und des fränkischen Bayern. Das Herzogtum Franken war dasjenige Stammesherzogtum, das in der Mitte des Reiches liegend, mit allen anderen Stammesherzogtümern eine gemeinsame Grenze hatte: Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen (Ober- und Niederlothringen).Nach dem Zusammenbruch des Karolingerreiches konnte das Herzogtum Franken nicht so wiedererrichtet werden, wie es zum Beispiel in Sachsen gelang. Versuche der ersten Salier scheiterten, und erst kurz vor dem Ende der karolingischen Dynastie, im Jahr 906, wird mit Konrad dem Jüngeren, Graf im Niederlahngau, ein Herzog von Franken genannt. Konrad wurde fünf Jahre später als Konrad I. erster deutscher König nach den Karolingern, aber als nach seinem Tod die deutsche Königskrone an die sächischen Herzöge (Ottonen) überging, fiel die Familie und damit das Land wieder auf das Machtniveau eines Stammesherzogtums zurück. Die Aufstände, die Konrads Bruder Eberhard (Konradiner), sein Nachfolger im Herzogtum Franken, gegen den neuen König und späteren Kaiser anzettelte, endeten 939 mit dem Tod Eberhards und dem vorläufigen Ende des Herzogtitels in Franken nach nur 33 Jahren. Das Land wurde unmittelbar dem König unterstellt.
In der Folgezeit gab es zwar immer wieder Verleihungen dieses Herzogstitels, aber immer als fast inhaltslose Würde ohne konkrete Beschreibung. Kaiser Friedrich I verlieh den Titel aufgrund gefälschter Urkunden 1186 an die Bischöfe von Würzburg (womit sich der Begriff weiter nach Osten verschob), doch Bemühungen innerhalb der Staufer deuten auf Bestrebungen zur Restaurierung des Herzogtums Franken für die eigene Familie hin, basierend vor allem auf dem Erbe der Salier. Als die Zeit der Stammesherzogtümer mit den Staufern zu Ende ging, kam dieses Vorhaben jedoch nicht mehr zur Reife.
Weder der Titel "Herzog von Franken" noch das Territorium als "Herzogtum Franken" sind - verglichen mit Sachsen und Schwaben - jemals zu Bedeutung gelangt.
Im Dreißigjährigen Krieg, 1633, erhielt Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar von den Schweden die Hochstifte Würzburg und Bamberg unter dem Titel eines Herzogs von Franken zu Lehen, was sich allerdings 1634 durch das wechselnde Kriegsglück wieder erledigt hatte.
Herzöge von Franken waren:
- Konrad der Jüngere Herzog 906, ostfränkischer König Konrad I. 911, † 918
- Eberhard, Bruder des vorigen, Herzog 911, † 939.