Hoechst AG
- Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Chemieunternehmen Hoechst. Für weitere Bedeutungen, siehe Höchst
Die Hoechst AG war eines der größten Chemie- und Pharmaunternehmen Deutschlands. Seit 1999 stellt sie eine Zwischenholding der Aventis dar.
1863 gründeten Carl Friedrich Wilhelm Meister, Dr. Eugen Lucius und Ludwig August Müller die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co. direkt am Ufer des Mains in der kleinen Stadt Höchst (heute Stadtteil von Frankfurt am Main). Nach dem frühen Ausscheiden von Müller übernahm Adolf Brüning dessen Position und wird deswegen oft auch als Gründungsmitglied bezeichnet. Die Fabrik stellte zunächst so genannte Teerfarben her. Diese waren im Gegensatz zu den damaligen Konkurenzprodukten kostengünstig aus den Abfallstoffen des Metallverarbeitung zu gewinnen. 1880 wurden aus dem kleinen Unternehmen die Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning Aktiengesellschaft. Mit der Produktion von synthetischen Arzneimitteln gewannen die Farbwerke an Bekanntheit. Der Name lautete fortan einfach Hoechst. Als internationales Unternehmen verzichtete man auf die Verwendungen von deutschen Umlauten. Die Firma bemühte sich auch um das Wohl ihrer Mitarbeiter. In Höchst und Zeilsheim entstanden Wohnsiedlungen mit billigen Mietpreisen. 1916 war Hoechst Gründungsmitglied der Interessengemeinschaft Farbenindustrie aus der 1925 die IG Farben hervor ging.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die IG Farben Industrie AG entflochten und die Hoechst AG neugegründet. Das weltberühmte Logo der neuen Hoechst AG zeigt Turm und Brücke des von Peter Behrens geplanten Verwaltungsgebäudes. Zum hunderjährigen Jubiläum beschloss der Vorstand der Hoechst AG unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Karl Winnacker, 1963 den Bau der Jahrhunderthalle. Auch ein Schwimmbad, das so genannte Silobad wurde gebaut. Das Unternehmen hat mittlerweile international viel Erfolg und expandiert auf den Weltmärkten, doch bald weiß nicht einmal mehr die Unternehmensleitung, wie breit die Palette der produzierten Güter geworden ist. In den 90er Jahren wird das operative Geschäft der Hoechst AG in zahlreiche kleine sowie drei große Unternehmen (Clariant, Celanese, HMR) überführt. Einige Werke im Industriepark Höchst werden dabei an ehemalige Konkurrenten wie Bayer und Solvay verkauft. Das weltberühmte Logo wird in ein einfaches Quadrat abgeändert. Das endgültige aus für die Marke Hoechst war 1999 die Fusion mit Rhone-Poulenc zu Aventis. 2004 wird Aventis von dem kleineren französischen Unternehmen Sanofi-Synthelabo übernommen.
Die Farbenstraße, der S-Bahn-Haltepunkt Farbwerke und die Bushaltestellen Hoechst AG Tor Ost, - Tor Nord, - Tor West und - Ausbildungszentrum erinnern noch heute an den Ruhm der Hoechst AG.
Was seit 1995 aus der Hoechst AG wurde: Käufe und Verkäufe