Heinar Kipphardt
Heinar Kipphardt - eigentl. Heinrich Mauritius Kipphardt - (* 8. März 1922 in Heidersdorf/Schlesien; † 18. November 1982 in München) war ein deutscher Dramatiker, der mit zeitkritischen Werken auf sich aufmerksam machte. Die größte Bekanntheit erlangte das Schauspiel In der Sache J. Robert Oppenheimer (Uraufführung 1964).
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2 Werk |
Leben
Heinar Kipphardt wird im südschlesischen Heidersdorf als Sohn eines Zahnarztes geboren. Der Vater wurde 1933 als Sozialdemokrat verhaftet und zunächst im KZ Dürrgoy bei Breslau und später im KZ Buchenwald interniert. Nach der Freilassung des Vaters zieht die Familie nach Krefeld.
Ab 1940 studiert Kipphardt Medizin an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn. Noch während des Krieges heiratet er Lore Hannen. Er wird zum Kriegsdienst eingezogen und an der Ostfront eingesetzt. Kipphardt desertiert.
1947 wird das begonnene Medizinstudium in Düsseldorf beendet. Er siedelt nach Ost-Berlin über und beginnt Gedichte zu verfassen.
In den Jahren 1950 bis 1959 wird Kipphardt Dramaturg am Deutschen Theater in Berlin.
Ab 1953 wird Kipphardt Mitglied der SED. Für das Schauspiel "Shakespeare dringend gesucht" erhält er den Nationalpreis der DDR III. Klasse.
1958 überwirft er sich mit der Kulturpolitik des Politbüros der DDR und siedelt 1959 nach Düsseldorf über. Er wird Dramaturg am dortigen Schauspielhaus. Schon wenig später zieht er wieder um, diesmal nach München.
Mit dem Schauspiel "In der Sache J. Robert Oppenheimer" erlangt er 1964 in beiden Deutschland erheblichen Erfolg. Er wird daraufhin mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Fernsehpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet.
1969 bis 1971 ist er Dramaturg bei den Münchner Kammerspielen.
Im Jahr 1971 heiratet er Pia Pavel und verlegt seinen Wohnsitz nach Angelsbruck in Oberbayern. In seinen letzten Lebensjahren erreicht Kipphardt einen neuen Schaffenshöhepunkt. Er wird mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Er engagiert sich in der "Berliner Begegnung zur Friedensförderung" 1981. Noch nach seinem Tod 1982 wird postum das Schauspiel "Bruder Eichmann" 1983 uraufgeführt.
Werk
Gedichte
Erzählungen und Romane
Dramen, Schauspiele und Fernsehspiele/-filme