Breslau
Breslau (
poln:
Wrocław [
'vrɔtsʋaf] ), mit rund 640.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Polens, ist Hauptstadt des Verwaltungsbezirks
Niederschlesien und bildet als Sitz zahlreicher
Hochschulen und Forschungsinstitute sowie
Theater und
Museen ein Zentrum für
Kultur und
Wissenschaft. Breslau liegt inmitten einer ertragreichen Landwirtschafts- und Bergbauregion, ist aber auch im Bereich des Maschinenbaus und der Metallindustrie ein bedeutender Standort.
Von 1919-1945 war Breslau die Hauptstadt der neu gebildeten preußischen Provinz Niederschlesien, in der Zeit des Nationalsozialismus außerdem Hauptstadt des NS-Gaus Nieder-und Mittelschlesien.
Geschichte
Der Name "Wortizlawa" wurde bereits um 900 erwähnt und bezeichnete Wortizlawa als slawische Marktstadt. Diese befand sich auf einer Insel nahe der drei Nebenflüsse der Oder.
Um das Jahr 1000 wurde die erste herzogliche Burg auf der Dominsel errichtet,etwa auf der Stelle der heutigen Kreuzkirche.Das befestigte Gebiet um die Burg war schon damals eine kleine Stadt, in der etwa 1000 Menschen wohnten.
Deutsche Absichten an Worlizawa wurden 1109 erkennbar, als Kaiser Heinrich V ein Heer gegen Boleslaw Schiefmund schickte. Das deutsche Heer unterlag, das Schlachtfeld wurde als Hundsfeld bekannt.
Im Jahr 1138, nach Boleslaws Tod, siedelten wenig später deutsche Siedler am Südufer des Flusses. Dort erbauten sie eine neue Stadt, die 1259 zur Hauptstadt des unabhängigen Herzogtums Schlesien aufstieg.
Breslau und Schlesien, 98 n. Chr von Tacitus und ca. 150 n. Chr von Ptolemäus in Magna Germania beschrieben, kam während der Ausbreitung der Slawen unter das Großmährische Reich. Lange Zeit war B. von den Polen und den Böhmen (Tschechen)umkämpft, so dass die Böhmen auf dem linken Ufer (Stadtmitte), während die Polen auf dem rechten Ufer (Sand-und Dominsel) der Oder sassen. Während der Mongolenangriffe wurde der Ort 1241 zerstört. Das wiederhergestellte Breslau erhielt dann 1262 das Magdeburger Recht.
Der Name Breslau (in älteren deutschen Dokumenten "Preßlau", dialektal bis 1945 "Prassel") wurde gleichzeitig mit dem lateinischen Namen, Vratislavia, benutzt. Vratislavia bezieht sich auf den böhmischen Herrscher Vratislav. Der polnische Name "Wroclaw" ist ebenso alt wie der deutsche und wurde schon im Mittelalter verwendet.
Chronik
Unter den Piasten
- 1163 - Herzogtum Breslau entsteht unter den Nachkommen Wladislaws des Vertriebenen, Boleslaw dem Langen (gest. 1201) und Heinrich dem Bärtigen (gest. 1238). Schlesien trennt sich allmählich von Polen.
- 1163-1200 - Die neue herzogliche Burg an der Oder (wo heute die Universität steht) wird erbaut. Die Stadt hat seitdem drei Zentren: die herzogliche Residenz mit der unter ihrem Schutz stehenden Judenstadt, die geistliche Stadt auf der Sand- und Dominsel und die neu angelegte deutsche Kaufmannstadt um den Ring.
- 1198 - Fürst Jaroslav von Oppeln-Neiße, Halbbruder Heinrich des Bärtigen, empfängt geistliche Weihe und wird im Jahre 1199 zum Bischof von Breslau gewählt. Bei seinem Tode 1201 vermacht er das Fürstentum dem Breslauer Stift. Breslauer Bischöfe werden Fürstbischöfe (mit Territorialgewalt bis 1811, danach nur Titular-Furstbischöfe).
- 1241 - Nach dem Mongoleneinfall wird die Stadt neu in strenger Gitterform angelegt
- 1327 - Heinrich VI gen. der Gute, letzter Piastenherzog von Breslau, setzt unter Mitwirkung des Rates den König von Böhmen Johann (den Blinden) von Luxemburg als Erben ein.
Unter den böhmischen Königen
- 1335- Heinrich VI. stirbt, die Wenzelskrone übernimmt Hzt. Breslau als erstes "Erbland" in Schlesien. Der König von Böhmen setzt einen Landeshauptmann zur Verwaltung des Landes ein. 1359-1635 übte der Rat von Breslau diese Funktion aus und hatte also Sitz und Stimme im schlesischen Fürstentag.
- 1342 und 1344 - Zwei große Brände verheeren die Stadt, die noch schöner aufgebaut wird.
- 1418 - Aufstand der Handwerker gegen die Patrizier, 7 Ratsherren werden im Rathaus ermordet. Kaiser-König Sigismund schlägt den Aufstand nieder und lässt 27 Anführer hinrichten
- 1387-1474 - Die Stadt ist als Mitglied der Hanse verzeichnet, Zeit der höchsten Blute des Handels
- 1451-1454 - Der von Papst Nikolaus V entsandte Wanderprediger Johannes Capistranus verweilt in Breslau und hält auf dem Salzring flammende Reden gegen Hussiten, Muslime und Juden, gegen Prunksucht und Leben im Überfluss. Große Scharen von Pilgern aus ganz Schlesien, Polen und Pommern, sogar Livland und Kurland strömen nach Breslau, um ihn zu hören.
- 1463 - Breslau will den hussitischen König Georg Podiebrad von Böhmen als Landesherrn in Schlesien nicht anerkennen und tritt unter den Schutz des Papstes Pius II
- 1466 - Breslau beteiligt sich am Krieg gegen Böhmen und verbündet sich mit dem ungarischen König Matthias Corvinus.
- 1474 - König Matthias übernimmt die Herrschaft in Schlesien und Breslau, die damit der Stephanskrone unterstellt werden und eine neue, viel strengere Verfassung bekommen
- 1490 - Corvinus stirbt, Breslau kommt wieder unter böhmische Hoheit.
- 1505 - König Wladyslaw II Jagellonicus von Böhmen genehmigt die Gründung einer Universität in Breslau, das Projekt wird indessen nicht verwirklicht.
Unter den Habsburgern
- 1526 - König Ludwig II Jagellonicus von Böhmen und Ungarn fällt in der Schlacht bei Mohacs. Die Habsburger übernehmen laut Erbverbrüderungsvertrag mit böhmischen Jagellonen Breslau und andere Erblande in Schlesien und behalten sie bis 1741.
- 1533 - Erster Stadtmedicus wird angestellt
- 1632 - Während des 30-jährigen Krieges werden Teile der Stadt von sächsischen und schwedischen Truppen besetzt gehalten.
- 1633 - Breslau will sich von Habsburg trennen und als freie Reichsstadt anerkannt werden, hat aber keinen Erfolg.
- 1633 - Die große Pest wütet in Breslau, von 40.000 Einwohnern sterben 18.000.
- Hauptstadt der deutschen Literatur: 1630 - 1670
- 1630: Martin Opitz (geb.1597) kommt von seinen Reisen nach Schlesien zurück. Um ihn gruppieren sich in seiner Heimat als erste Generation (oft 1.Schlesische Dichterschule genannt, Frühbarock) die Dichter Christoph Köhler, Wenzel Scherffer von Scherffenstein, Daniel Czepko und Dorothea Eleonore von Rosenthal. Unter der Führung der Schlesier entwickelt sich die deutsche Literatur der Epoche zum Stil des Frühbarock mit vielen Metaphern. Besondere Achtung wird auf die grammatische und syntaktische Korrektheit des schriftsprachlichen Ausdrucks gelegt.
- 1640- ab. Die so genannte 2.Schlesische Dichterschule Spätbarock besteht aus Angehörigen einer Generation, die 16-20 Jahre jünger ist als die Opitzsche und zeigt viel ausgeprägtere und mannighaftere Dichterpersönlichkeiten, wie Andreas Gryphius, Christian Hoffmann von Hoffmanswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein und Johannnes Scheffler Angelus Silesius. Die klare sprachliche Korrektheit eines Opitz muß jetzt gekünstelter Lieblichkeit weichen und die Metaphorik wird um Heranziehung von Geruch, Geschmack und Tastsinn erweitert. Der Roman der Epoche erhält einen belehrenden Zweck, zur Schau wird enzyklopädische Gelehrsamkeit getragen.
- 1740 - Das Heer Friedrich des Großen belagert Breslau
- 1741 - Am 10. August kapituliert die Stadt Breslau.
- 1741 - Am 7. November huldigen die schlesischen Stände im Breslauer Rathaus Friedrich dem Großen.
Unter der preußischen Krone
- 1742 - Schlesien wird an Preußen übergeben
- 1742 - Die "Schlesische Zeitung" und der Korn-Verlag entstehen, die bis 1945 existieren sollten. Dieser Verlag gab auch polnischsprachige Literatur heraus.
- 1750 - Friedrich der Große kauft das Palais des Freiherrn von Spätgen und baut es zu einer Königsresidenz aus.
- 1757 - Im 7-jährigen Krieg besetzen die Österreicher die Stadt, geben sie jedoch nach der Schlacht bei Leuthen auf.
- 1760 - 1765: der Dichter Gotthold Ephraim Lessing verbringt 5 Jahre in Breslau als Sekretär des Generals Friedrich Bogislav Graf von Tauentzien.
- 1807 - Die Stadt wird von den Rheinbundtruppen erobert und bis 1808 besetzt gehalten. Die Kontinentalsperre bringt den Leinwandhandel zum Erliegen.
- 1807-1810 - Die Befestigungen werden geschleift. Fast alle Stifte und Klöster werden 1810 säkularisiert, so wurde z.B. das Sandstift zur Universitätsbibliothek.
- 1813 - Breslau wird zum Ausgangspunkt der Befreiungsbewegung gegen Napoleon I; König Friedrich Wilhelm III erläßt seinen Aufruf "An Mein Volk".
- 1821 - Die Diözese Breslau wird vom Erzbistum Gnesen, dem sie seit dem Jahre 1000 untertan war, unabhängig.
- 1829 - Breslau hat schon 84.904 Einwohner.
- 1832 - Breslauer Adressbuch 1832
- 1829-1840 - Die Bedeutung Breslaus als Handelsstadt beginnt zu sinken.
- 1840 - Breslau hat 100.000 Einwohner.
- 1849 - Breslauer Industrie beginnt zu entstehen: Mühlen und Braubetriebe, Ölmühlen und Spritfabriken, chemische- und Metallindustrie (z.B. Linke-Hoffmann Werke, Eisenbahnwaggonbau), daneben auch Bekleidungs-, Möbel- und Papierfabriken
- 1850-1890 - Das Stadtgebiet wächst durch zahleiche Eingemeindungen. Breslau erreicht gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Zahl von beinahe 500.000 Einwohnern.
- 1910 - Die Technische Hochschule wird eingerichtet.
- 1910-1913 - Hervorragende moderne Bauwerke entstehen, die Kaiserbrücke (1910), die TH und die Jahrhunderthalle (1913)
Weimarer Republik und Drittes Reich
- 1925-1930 - Nach der Eingemeindung von 54 Dorfgemeinden und Gutsbezirken erreicht Breslau auf der Fläche von 175 km² die Zahl von 600.000 Einwohnern.
- 1944 - Im Herbst die ersten Bombenangriffe der Alliierten.
- 1944 - Breslau wird zur Festung erklärt.
- 1945 - Januar. Sowjetische Truppen nähern sich Breslau, alle Schulkinder werden evakuiert (vornehmlich nach Böhmen), etwa 75% der Einwohner fliehen Richtung Böhmen oder Sachsen. Tausende kommen dabei im strengen Winter auf elende Weise um. Schlesiens Landstraßen sind von Leichen Erfrorener umsäumt.
- 1945 - Am 15. Februar ist die Stadt von den Russen eingekreist, in der Stadt befinden sich noch etwa 150.000 Einwohner und 40.000 Soldaten.
- 1945 - Februar-Mai: Schwere Kämpfe, Brände und Zerstörungen
- 1945 - 7.5. - Die Stadt kapituliert, 65% der Gebäude liegen in Ruinen, davon 400 bekannte Baudenkmäler. Wie durch ein Wunder blieben das Rathaus und viele Häuser am Ring unzerstört.
- 1945 - 9.5. - Sowjetische Militärbehörden übergeben die Verwaltung der Stadt den Polen.
Kommunistenherrschaft
- 1945 - 2.8. - Potsdamer Abkommen. Schlesien wird an Polen übergeben. Polen verliert seine Ostgebiete (etwa 180.000 km²).
- 1945-1947 - In der Stadt befinden sich noch etwa 100.000 deutsche Einwohner, die jetzt zwangsmäßig ausgesiedelt werden. Polnische Neu-Breslauer besiedeln die Stadt, vornehmlich Vertriebene aus Lwów/Lemberg und anderen polnischen Gebieten östlich des Bug, die die UdSSR übernommen hatte. Polnische Einwohner sind 1946 etwa 30.000, die Deutschen sind also noch immer zahlreicher.
- 1948 - Die Stadt zählt 300.000 vornehmlich polnische und teilweise ukrainische Einwohner.
- 1955 - Der Wiederaufbau der Altstadt beginnt.
- 1965 - 475.000 Einwohner
- 1970-1980- Gründung von vielen neuen Wohnsiedlungen in den Vorstädten (Plattenbauten).
3.Polnische Republik
- 1997 - Juli - Die Oderflut trifft Breslau mit voller Wucht. Die historischen Gebäude werden verschont, während viele Wohnhäuser aus der Gründerzeit schwer beschädigt werden und nach der Beendigung der Überschwemmung abgerissen werden müssen.
Wappen der Stadt
- Das von Kaiser Karl V.der Stadt verliehene Wappen (verwendet 1530 bis 1938, 1945 bis 1948 und wieder ab 1990) ist ein quadrierter Schild mit Mittelschild, in der Mitte Johannes des Täufers Kopf in einer silbernen Schüssel, im ersten Felde der böhmische Löwe, im zweiten der schlesische Adler, im dritten ein W (das sich auf den Gründer der Stadt Wratislaw bezieht), im vierten das Haupt Johannes des Evangelisten. Die beiden Johannes sind neben der Hl.Hedwig besondere Patrone der schlesischen Kirche.
- Das Stadtwappen der NS-Zeit (verwendet ab 1938 bis 1945) war ein horizontal halbierter Schild mit zwei Feldern, im oberen Felde der schlesische Adler, im unteren Eisernes Kreuz von 1813.
- Das Stadtwappen, unter dem kommunistischen Regime 1948 bis 1990 verwendet, war ein vertikal halbierter Schild mit zwei Feldern, im rechten Felde der (halbe) weiße polnische Adler der Volksrepublik (also ungekrönt), im linken Felde der (halbe) schlesische Adler, ebenfalls ungekrönt.
Kultur und Bildung
In Breslau befinden sich neun Hochschulen, wie die Politechnika Wrocławska (TH Breslau) und die Uniwersytet Wrocławski (Universität Breslau, ehemalige Schlesische Friedrich-Wilhelm-Universität, gegründet 1702 von den Jesuiten, 1811 erneuert und erweitert unter der Regierung Friedrich Wilhelm III. von Preußen, der die Universitas Viadrina in Frankfurt (Oder) mit der Breslauer Lehranstalt vereinigte). Sie steht an der Stelle der alten Königlichen Burg von Breslau, die von Kaiser Leopold I dem Orden geschenkt und abgerissen wurde und ist eines der schönsten Baudenkmäler des österreichischen Barocks. Das spätere preußische Königsschloß im Rokoko- und klassizistischen Stil entstand im 18./19. Jh.und ist nur noch teilweise erhalten. Dort erließ Friedrich Wilhelm III. am 17. März 1813 den Aufruf an Mein Volk und stiftete das Eiserne Kreuz.
Sehenswürdigkeiten
- Stadtmitte um den Ring:
- Rathaus (gotisch,1471-1504)
- Städtische Pfarrkirche St.Elisabeth (gotisch,um 1330 begonnen) (kath.)
- Städtische Pfarrkirche St.Maria Magdalena (gotisch 14.-15.Jh.) (altkath.)
- Dorotheenkirche (gotisch, nach 1450) (kath.)
- Franziskanerkirche (gotisch, begonnen 1240) (kath.)
- Bernhardinerkirche (gotisch, 1463-1502) (Museum der Steinmetzkunst)
- Christophorikirche (gotisch, 15.Jh.) (evang., deutsche Gottesdienste)
- St.Matthias (barock, 17./18. Jh.) (kath.)
- Universität mit der Aula Leopoldina (barock, Anfang 18.Jh.)
- Ehemaliges Königsschloß (Rokoko, 18.Jh.) Palais Friedrich II. erhalten. Vom späteren Anbau auf der Nordseite (Langhansschule, um 1840) steht nur ein kleiner Teil. (Museum)
- Ehemalige Hofkirche (klass. 1747-50) (evang.)
- Viele wertvolle Bürgerhäuser am Ring und in den Gassen ringsum
- Ehemaliges Wertheim - Warenhaus, um 1928 vom berühmten Bauhaus - Architekten Erich Mendelssohn errichtet ( Tadeusz Kosciuszko -Platz, ehem. Tauentzien platz).
- Bahnhof (um 1850, Romantik, Schinkelschule)
- Ehemalige Strafanstalt (Romantik, Schinkelschule, Türme von König Friedrich Wilhelm IV. entworfen)
- Altes Regierungsgebäude (Neurenaissance, nach 1860), heute Schlesisches Nationalmuseum
- Panorama von Racławice (Monumentales Rundgemälde, 1893/94 entstanden, aus Lemberg überführt)
- Neues Regierungsgebäude (NS-Stil,nach 1933), heute Woiwodschaftsamt
- Prächtige Patriziervillen am Wallgraben (poln. Podwale)
- Sand-und Dominsel:
- Sandkirche (gotisch,1334-1440)(kath.)
- Dom (gotisch, 13.-14.Jh.) (kath.)
- St.Ägidienkirche (rom.13 Jh.) (kath.)
- Doppelkirche z.Hl.Kreuz (13.-14.Jh.) (untere Kirche orthodox,obere Museum)
- Zentrum, neuere Viertel:
- Kleinburger Kaserne (Richtung Autobahn), neugot.nach 1850, nur teilweise erhalten. Ehemaliger Sitz des berühmten preußischen 6.Leibgarde-Dragonerregiments, wo im Offizierskorps nur schlesischer Adel diente. Dort wurde 1892 der berühmte Flieger Manfred Freiherr von Richthofen geboren (gef.1918) und dort erhielt auch seine Offiziersausbildung bei der Reichswehr der spätere (erfolglose) Hitler-Attentäter von 1943 Rudolf Christoph Freiherr von Gersdorff .
- Jüdischer Friedhof (Richtung Autobahn), 19.-20. Jh. Einziger noch erhaltener deutscher Friedhof in Breslau. Begraben liegt dort u.a. Ferdinand Lassalle(1826-1864), berühmter Sozialist und Gegenspieler von Karl Marx in der Ersten Sozialistischen Internationale.
- Richtung Osten (Hundsfeld)
- Kaiserbrücke (poln. Most Grunwaldzki, 1910 erbaut)
- Grunwalder Platz (Plac Grunwaldzki), zwischen der Kaiserbrücke und der Fürstenbrücke. Ein ganzes Stadtviertel (Scheitnig) wurde Anfang 1945 auf Befehl des NS-Gauleiters Karl Hanke dem Erdboden gleichgemacht, um ein Flugfeld zu schaffen. Auf dem Flugfeld landete kurz vor Kriegsende ein einziges Flugzeug, das eine neue Uniform für Hanke mitbrachte.
- Jahrhunderthalle (poln. Hala Ludowa), errichtet 1913 zum 100-jährigen Jubiläum der Befreiungskriege, erster Stahlbetonbau Deutschlands in diesen Ausmassen
- Scheitniger Park (19. Jh., romantisch)
Persönlichkeiten
Literatur
Davies, Norman / Moorhouse, Roger. Breslau - Wroclaw - Vratislavia: Die Geschichte einer mitteleuropäischen Stadt. Droemer Knaur ISBN 3-426-27259-8
Verweise