Hans Rott
Hans Rott (* 1. August 1858 in Braunhirschengrund, heute zu Wien; † 25. Juni 1884 in Wien) war ein österreichischer Komponist und Organist.Rott war der Sohn des seinerzeit berühmten Wiener Schauspielers Karl Rott, der seine Karriere 1874 auf Grund eines Bühnenunfalls aufgeben musste und 1876 starb. Trotz seiner finanziell schlechten Lage (seine Mutter war bereits 1860 verstorben) konnte Rott am Wiener Konservatorium studieren und wurde Orgelschüler von Anton Bruckner, der seine Fähigkeiten hoch schätzte. Außerdem gehörten Franz Krenn (Komposition), Hermann Grädener (Harmonielehre) und Leopold Landskron (Klavier) zu seinen Lehrern.
1876-78 hatte Rott eine Organistenstelle an der Piaristenkirche in Wien, widmete sich dann aber ganz der Komposition, vor allem seiner Sinfonie E-Dur. Dieses Hauptwerk wurde jedoch sowohl von Johannes Brahms als auch von dem Dirigenten Hans Richter negativ beurteilt. Als auch ein Antrag auf Gewährung eines staatlichen Stipendiums abgelehnt wurde, verliess Rott 1880 Wien, um eine Stelle als Chorleiter in Mühlhausen anzutreten. Auf der Reise dorthin brach seine schwere psychische Krankheit aus. Mehrere Jahre lebte er mit starken Depressionen und zerstörte viele seiner Werke. 1884 starb er schließlich an Tuberkulose.
Rotts Sinfonie E-Dur blieb zum Glück erhalten. Sie ist ein erstaunlich modernes Werk und nimmt viele Elemente der Sinfonien Gustav Mahlers vorweg. Mahler war ein Mitschüler Rotts in der Kompositionsklasse von Krenn und hat das Werk des Freundes sehr geschätzt. Unter den wenigen anderen Kompositionen Rotts, die erhalten sind, befinden sich Lieder, ein Streichquartett, ein Streichquintett und einige Orchesterstücke, darunter Skizzen für eine zweite Sinfonie.