Hans Bemmann
Hans Bemmann (* 27. April 1922 in Groitzsch bei Leipzig) ist ein deutscher Schriftsteller.Hans Bemmann studierte in Innsbruck Germanistik und Musikwissenschaft. Seit 1954 war er Lektor beim Österreichischen Borromäuswerk (Österreichischen Bibliothekswerk), und setzte diese Tätigkeit 1956 in Bonn fort. Bis 1987 war er dort Lektor, bis 1993 Dozent am Bonner Bibliothekar-Lehrinstitut, und von 1971 bis 1983 Dozent für deutsche Sprache an der Pädagogischen Hochschule Bonn.
In den 1960er Jahren hat er unter dem Pseudonym Hans Martinson veröffentlicht.
Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1983 mit dem der Fantasy-Literatur nahestehenden Märchenroman Stein und Flöte, der die Abenteuer eines jungen Mannes namens Lauscher in einer idyllischen Märchenwelt verfolgt.
Ein magischer Stein und eine magische Flöte sollten ihm eigentlich den Weg zum Glück öffnen, doch seine mangelnde Menschenkenntnis und Naivität lassen ihn seine Macht missbrauchen und verhängnisvolle Entscheidungen treffen.
Lauschers Lebensgeschichte ist von seiner Liebesgeschichte durchflochten.
Der Nachfolgeroman Erwins Badezimmer, in Form einer Reihe von Briefen geschrieben, führt den Leser in eine Diktatur, welche die Bevölkerung durch eine systematische Vereinfachung der Sprache kontrolliert.
Der gutmütige Sprachwissenschaftler Albert S. stolpert zufällig in eine Untergrundbewegung, die Erwin von seiner illegalen Microfice-Bibliothek aus seinem Badezimmer heraus leitet.
Albert findet gleichzeitig die Liebe seines Lebens und lernt, die Welt mittels mehrdeutiger Sprache neu zu sehen.
Der Stern der Brüder ist ebenfalls in der modernen Welt angesiedelt, und zeichnet den Lebensweg zweier Brüder in einer Gesellschaft, die sich auf dem Wege zur Diktatur bewegt, nach.
Ein Musiker und ein Geologe, wählen sie im politischen Spektrum entgegengesetzte Seiten, nur um sich zum Schluss wieder zu begegnen.
Die beschädigte Göttin führt einen Märchenforscher auf eine Reise aus der Wirklichkeit in die Märchenwelt.
Die Begegnung mit einer ihn bezaubernden Frau wirft ihn in eine Märchenwelt, in der er sie sucht, umwirbt und letztendlich auch findet.
Der Roman vermischt unsere Welt mit der der Märchen, und lässt den Helden unsere Welt weniger kalt und mechanisch sehen.
Die Gärten der Löwin, obwohl auch als eigenständiger Roman zu lesen, ist eine Fortsetzung der beschädigten Göttin, in der die Frau ihre Geschichte darstellt.
Der dritte Teil dieser Serie ist durch Massimo Battisti gegeben. Hier findet sich die Auflösung vieler Unklarheiten in der Person des Magiers Massimo Battisti.Zum Werk
Die Idee der Manipulation durch gezielten Gebrauch der Sprache findet sich auch in George Orwells Dystopie 1984.