Hammadiden
Hammadiden; Dynastie im östlichen Algerien (1015-1152)
Herrscher:
- Hammad bin Buluqqin (1015 – 1028)
- al-Qaid (1028 – 1054)
- an-Nasir (1055 – 1088)
- al-Mansur (1088 – 1104)
- Badir al-Mansur (1104)
- Asiz (1104 – 1121)
- Yahya (1121 – 1152)
1007 gründete Hammad bin Buluqqin als Vasall der
Ziriden die Residenz al-Qala in den Hodna-Bergen und gewann immer mehr Einfluss in den Gebieten des heutigen
Algerien. Nachdem er 1015 seine Unabhängigkeit erklärt und die
Abbasiden als rechtmäßige Kalifen anerkannt hatte, kam es zwar zu Kämpfen, doch erkannten bereits 1016 die Ziriden die Unabhängigkeit der Hammadiden an.
Infolge der Schwächung der Ziriden durch die Invasion der Hilal-Beduinen kam es zu einem kurzen Aufschwung des Reichs als sich Flüchtlinge aus dem Ziridenreich in Algerien ansiedelten. Allerdings machten die Hilal-Beduinen auch das Reich der Hammadiden zunehmend unsicher, so dass die Hauptstadt al-Qala 1067 die Hauptstadt nach Bigaya an die Küste verlegt werden musste. Zwar konnten mit Hilfe der Hilal-Beduinen die
Almoraviden (1080-1100) aufgehalten und ihre auf Westalgerien begrenzt werden, doch begann der Niedergang des Reichs bis es 1152 von den
Almohaden unterworfen wurde.
Die Bedeutung der Hammadiden ist vor allem darin zu sehen, dass sie die eigenständige Entwicklung des zentralen Maghreb begründeten und gegen die Ziriden in Tunesien und die Almoraviden aus Marokko erfolgreich behauptet haben.
Unter ihnen gewannen die Küstenstädte auch zunehmend an Bedeutung da das Hinterland durch die Beduinen-Stämme, sehr unsicher wurde. Da sich die Beduinen und die nomadisierenden Berberstämme auch in Zukunft staatlicher Kontrolle weitgehend entziehen konnten, gewann der Seehandel über die Küstenstädte erheblich an Bedeutung.
Literatur: Ulrich Haarmann, Geschichte der Arabischen Welt, C.H. Beck München, 2001